Herr Dr. Reska, Masken werden zur Zeit zum Schutz vor dem neuen Coronavirus stark nachgefragt. Wann macht denn im professionellen Bereich die Verwendung einer Atemschutzmaske als Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung Sinn?
Im Krankenhaus-Setting muss man zwischen zwei Typen von Masken unterscheiden: Da ist einmal der mehrlagige Mund-Nasen-Schutz, kurz MNS, der auch als chirurgischer Mund-Nasen-Schutz bezeichnet wird. MNS wird in der Regel von den Patienten getragen, um andere zu schützen, beispielsweise vor Auswurf oder größeren Tröpfchen bei starkem Husten. In seiner eigentlichen Zweckbestimmung wird MNS im beruflichen Kontext des Gesundheitswesens während einer Operation vom OP-Team getragen, um eine Kontamination der Wunde zu verhindern. MNS soll vor allem andere vor den Keimen des Trägers schützen. Im Krankenhaus bedeutet das: MNS ist in erster Linie Fremdschutz!
Anders verhält es sich beim zweiten Masken-Typus: den Atemschutzmasken. Sie sind Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung und dienen deshalb im Analogieschluss dem Eigenschutz des Personals. Eine Atemschutzmaske der Klasse „FFP2“ ist generell immer bei sogenannten Aerosol-generierenden Maßnahmen notwendig. Eine Atemschutzmaske – Schutzklasse „FFP 2“ oder „FFP 3“ – schützt den Träger vor Keimen, die sich in kleinsten Tröpfchen, so genannten Tröpchenkernen, befinden, und verhindert, dass diese in seine Atemwege gelangen. Wie gut sie das macht, hängt bei den sogenannten partikelfiltrierenden Halbmasken – englisch: Filtering Face Pieces, abgekürzt FFP – von der Summe der vorhandenen Undichtigkeiten ab, der sogenannten Gesamtleckage. Die maximale Gesamtleckage bestimmt, welcher der drei Schutzklassen, die es für partikelfiltrierende Halbmasken gibt, eine Maske zugeordnet wird.
In welchen Situationen sollte welche Maske zur Persönlichen Schutzausrüstung gehören?
Und dann muss man nur noch wissen, wie man mit der entsprechenden Maske umgeht, oder? Worauf sollte Ich beim Anlegen achten?
Berühren Sie die Maske nicht auf der Vorderseite, nehmen Sie die Maske nicht ab und lassen Sie sie nicht wie ein Lätzchen hängen, um sie danach wieder aufzusetzen! In einem solchen Fall sollte die Maske fachgerecht ausgezogen und eine neue angelegt werden.
Bleiben wir bei den Masken. Welche Fehler sollte man beim Ablegen vermeiden?
"MNS soll vor allem andere vor den Keimen des Trägers schützen. Im Krankenhaus bedeutet das: MNS ist in erster Linie Fremdschutz!"
