An dieser Stellemöchten wir Ihnen Hilfestellungen für den Praxisalltag mit auf den Weg geben, um schnellstmöglich Wundheilungsstörungen zu erkennen.
Den ganzen Menschen einbeziehen
Eine exakte Aufnahme der Anamnese steht am Anfang, um eine ganzheitliche Behandlung zu erreichen. Dabei interessieren in erster Linie Kenntnisse über Sozialstatus, Ernährungsgewohnheiten, Krankheiten, Medikamente, Konsum von Drogen und Alkohol sowie über ein mögliches Artefakt.
Medizinische Untersuchung
Eine regelmäßige medizinische Untersuchung wird Krankheiten entdecken, welche die Wundheilung beeinträchtigen. Hierzu zählen etwa Störungen der Schilddrüsenfunktion, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, chronische Lungenkrankheiten und andere.
Laboruntersuchungen
Periodische Laboruntersuchungen sind bei minimaler oder fehlender Heilungstendenz angezeigt. Dadurch können ansonsten relativ symptomarme Störfaktoren, wie zum Beispiel Zinkmangel, Hypalbuminämie, Elektrolytstörungen, Anämie, Lymphopenie, Vitamin-B12-Mangel, Hyperhomocysteinämie, Folsäuremangel und viele mehr erfasst werden.
Wundfläche beobachten
Um Störfaktoren zu erkennen, werden Wundfläche, Wundrand und weitere Wundumgebung genau beobachtet.
Dabei fallen zum Beispiel die folgenden Merkmale der gestörten Wundheilung auf:
- schlechte Heilungstendenz mit stationärem oder einem sich verschlechternden Wundzustand über Wochen und Monate
- mangelhafte oder fehlende Epithelisierung mit hypertrophen Wundrändern bei defektem Mi‐grationspotenzial der Epithelzelle
- blasser Wundgrund als Zeichen mangelnder Gefäßneubildung
- fehlende Granulation
- schmierige Wundbeläge mit rezidivierenden Infektionen und Nekrosebildungen aufgrund von Malnutrition mit niedrigen Albuminwerten und Lymphozytenzahlen
- übermäßige Fibrinbeläge als Hinweis auf Fibrinpersistenz bei verminderter fibrinolytischerAktivität.