Zum Internationalen Weltfrauentag

Die Frauen, die die Krankenpflege revolutionierten

Eine Hommage an drei Pionierinnen in der Geschichte der Hygiene und Krankenpflege

Nurse smiling and walking Nurse smiling and walking
25.02.2024

Der 8. März ist Internationaler Frauentag.

Wir feiern die Frauen, die wir lieben, die Frauen, die uns die Welt bedeuten, in unserer Familie, bei der Arbeit, in der Gesellschaft, in der Geschichte.

Wir von HARTMANN blicken auf eine reiche Geschichte der Hygiene und Krankenpflege zurück. Hier finden sich viele bemerkenswerte Frauen, die dieses Feld revolutioniert und vorangebracht haben. Drei mutige Pioniere und ihre Erfolge möchten wir heute feiern. Alle drei haben die Welt des Gesundheitswesens bis heute tief geprägt.

Florence Nightingale (1820 - 1910)

Florence Nightingale
Jede Geschichte über bahnbrechende Frauen in der Krankenpflege muss einfach mit Florence Nightingale (1820–1910) beginnen. Im Jahr 1860 legte die Tochter einer einflussreichen britischen Familie den Grundstein für die moderne professionelle Krankenpflege, indem sie die erste Krankenpflegeschule gründete. Ihr Engagement hatte sie jedoch bereits Jahre zuvor unter Beweis gestellt, als sie 1854 der britischen Armee in den Krieg folgte. Im Feldlazarett erlebte sie aus erster Hand die schwerwiegenden Folgen der anhaltenden Missstände: Patienten, die in ihren eigenen Exkrementen lagen, verunreinigtes Trinkwasser, Ärzte in blutbefleckten Mänteln, die von Patient zu Patient gehen. Sie beobachtete, dass immer mehr Patienten an Infektionen starben – weitaus mehr als an Kriegsverletzungen. Die von Nightingale eingeführten Regeln mögen einfach erscheinen, waren aber für ihre Zeit neu und sollten viele Leben retten: Hände waschen, den Raum gründlich lüften, auf Sauberkeit achten. Nach Kriegsende entwickelte Nightingale einen Vorschlag zur Gesundheitsreform, der nicht nur die Hygienestandards erhöhen und damit die Krankenpflege verbessern sollte, sondern auch den Grundstein dafür legen würde, dass die Krankenpflege zu einem angesehenen Beruf wird1).

Agnes Karll (1868–1927)

Agnes Karll

Im Jahr 1903 veränderte Agnes Karll (1868–1927) die Geschichte, als sie den Deutschen Krankenpflegerverband gründete, der ihr zu Ehren später den Namen Agnes-Karll-Verband erhielt. Bis dahin gab es weder eine klare Definition des Pflegeberufs noch eine einheitliche Ausbildung, keine geregelten Arbeitszeiten, geschweige denn feste Lohnsätze.Bei seiner Gründung hatte der Verein 30 Mitglieder. Bis 1912 zählte sie bereits 3.200 Mitglieder. Der Verband erreichte bessere Rahmenbedingungen für Pflegekräfte und mehr Respekt vor dem Beruf im Allgemeinen: Arbeitsvermittlung, Versicherungsschutz und Rechtsberatung gehörten zu den zahlreichen Vorteilen, die die Mitglieder genossen. Darüber hinaus kämpfte Karll für eine umfassende dreijährige Krankenpflegeausbildung2).

Hildegard Peplau (1909–1999)

Hildegard Peplau
Hildegard Peplau (1909–1999), geboren im frühen 20. Jahrhundert in Pennsylvania, ist eine der bekanntesten Theoretikerinnen der Krankenpflege. Sie prägte den Begriff „psychodynamische Pflege“, der sich auf die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient konzentriert. Ihre Theorie ist die erste, die die Pflege-Patient-Beziehung als einen Prozess beschreibt. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Patienten sowohl auf der medizinischen als auch auf der emotionalen Ebene als Behandlungsmethode. So können sich Patienten auch bei Krankheit oder Behinderung optimal fühlen. Und Fachkräfte im Gesundheitswesen profitieren von realen Lernerfahrungen. Dieser Ansatz hat Peplau den Beinamen „Mutter der psychiatrischen Krankenpflege“ eingebracht3).

Dieser Tag ist für euch alle. Wir danken euch von ganzem Herzen.

In Österreich arbeiten derzeit ca. 80.000 Frauen in der Pflege.4) Sie sind unsere Helden. Tag für Tag arbeiten sie endlos daran, viele Patienten gleichzeitig zu betreuen, sich um deren emotionales Wohlbefinden zu kümmern und jedem einzelnen Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten. Mit der Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen halten sie nicht nur an den heute geltenden Standards fest, sondern würdigen auch das Engagement ihrer historischen Vorgänger.

1) https://www.aerzteblatt.de/archiv/213977/Florence-Nightingale-(1820-1910)-Hoehere-Tochter-in-medizinischer-Mission, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ikone-der-pflege-117522/

2) https://www.dbfk.de/de/ueber-uns/150ster-Geburtstag-Agnes-Karll.php

3) https://www.dpv-online.de/pdf/agergeb/Peplau.pdf

4) https://www.gesundheits-wesen.at/zahlen-daten-fakten#:~:text=Der%20Pflegebereich%20ist%20nach%20wie,(18%2C5%20%25)%20M%C3%A4nner