Der Kongress für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene findet alle zwei Jahre statt.
Das war der DGKH Kongress 2024
Der DGKH-Kongress fand dieses Jahr vom 12. bis 15. Mai in Bonn statt. Das Programm der Konferenz umfasste unter anderem Vorträge und Workshops von Experten, die ausgewählte Fragen aus krankenhaushygienischer Sicht thematisierten. Aber auch allgemeine Hygienethemen kamen dabei nicht zu kurz.
Auch HARTMANN war wieder beim DGKH-Kongress mit einem Stand und einem Lunchsymposium zum Thema „Flächendesinfektion im Umbruch - Anforderungen an Nachhaltigkeit und Sicherheit“ vertreten.
Das Lunchsymposium fand am 14. Mai von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr mit folgenden Vorträgen statt:
- Reinigung und Desinfektion von patientennahen Bereichen: Was sagen die Leitlinien? (20 Minuten)
Prof. Dr. Simone Scheithauer, Institut für Krankenhaushygiene & Infektiologie Universitätsmedizin Göttingen - Nachhaltiges Abfallmanagement (20 Minuten)
Michael Schmitz, Stabsstelle Nachhaltigkeit, Universitätsklinikum Bonn AöR - Nachhaltige Flächendesinfektion (15 Minuten)
Dr. Marco Krewing (HARTMANN SCIENCE CENTER)
Methodenkoffer zur Schulung der korrekten Handschuhnutzung im Rahmen der Händehygiene
Begleitender Workshop
Sektion Medizindidaktik und Kommunikation
In einem zusätzlichen Workshop werden die verschiedenen Bereiche der Medizindidaktik und Kommunikation beleuchtet. In der gleichnamigen Sektion ist auch HARTMANN Mitglied.
Die Aspekte der Medizindidaktik und Kommunikation möchte die Sektion mit folgenden Zielen adressieren:
- Durchführung von Didaktikschulungen für Hygienefachpersonal (train the trainer)
- Organisation von Zielgruppen- und situationspezifischen Kommunikationstrainings für Hygienefachpersonal
- Aufbau einer Sammlung von didaktischen best practice Beispielen zur Vermittlung von Inhalten der Infektionsprävention und Evaluation von ggf. neuen didaktischen Konzepten
- Entwicklung von Empfehlungen zur praktischen Umsetzung von infektionspräventiven Maßnahmen im Kontext von Ausbildung (z. B. skills labs)
- Entwicklung von Empfehlungen zur Darstellung der eigenen Einrichtung in der Öffentlichkeit (z. B. Vermeidung der Verwendung von Bildmaterial mit Hygienefehlern)
Nachlese 2022
Zwei Jahre war der jährliche Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene DGKH eine reine Online-Veranstaltung, im Mai 2022 konnte er erstmals in einem hybriden Format – mit einem Teil der Teilnehmer direkt in Berlin und mit dem anderen via Internet – stattfinden.
In seiner Eröffnungsrede hob DGKH-Präsident Prof. Martin Exner die Veranstaltung in Präsenz mit knapp 1000 Teilnehmern vor Ort als gute Entscheidung hervor, die einen ganz anderen fachlichen Austausch ermöglicht, ging aber auch auf die großen Herausforderungen ein, denen wir uns momentan gegenübersehen, beispielsweise an der Ahr, wo innerhalb einer Nacht die gesamte sanitäre Infrastruktur zerstört worden ist, aufgrund dessen u.a. ein Krankenhaus über Monate geschlossen werden musste. Die Pandemie beschäftige uns schon seit über zwei Jahren, merkte Exner an, und schließlich werde durch kriegerische Auseinandersetzungen wie in Syrien und momentan in der Ukraine Gesundheitsinfrastruktur zum Teil wissentlich und absichtlich zerstört. „Die COVID-19-Pandemie belastet das Gesundheitswesen außerordentlich, hat aber auch viele Schwachpunkte aufgezeigt und ermöglicht es uns, für die Zukunft zu lernen. Denn die nächste Pandemie wird kommen“, fasste Exner, der bei der Mitgliederversammlung am 3. Mai in seinem Amt bestätigt wurde, zusammen.
Neben den Erfahrungen mit der Pandemie ging es beim Kongress in Vorträgen, Symposien und Workshops um eine Vielzahl von Themen. Empathie fördert die Motivation zur Befolgung von Händehygienerichtlinien, war beispielsweise eine Erkenntnis aus der Sitzung „Psychologie in der Hygiene“. Ein interaktives Feedbacksystem soll ebenfalls die Compliance bei der Händehygiene fördern. In der ÖGD-Sitzung ging es um Erfahrungen während der Pandemie in München und Frankfurt am Main, aber auch um wichtige Erkenntnisse aus der Datenauswertung und sinnvolle Ansätze zum Umgang mit lokalen Ausbrüchen. Die Vision Zero ist Ziel einer umfassenden Präventionskultur, und zwar im Hinblick auf Arbeitsunfälle, arbeitsbedingte Erkrankungen, aber natürlich auch auf Infektionen oder postoperative Wundinfektionen.
„Was haben wir aus der Pandemie gelernt – für künftige Pandemien und für die Infektionsprävention/-bekämpfung?“ war die Fragestellung von drei EUNETIPS-Symposien, bei denen internationale Kolleginnen und Kollegen u.a. aus Schweden, Großbritannien, Italien und Afrika über ihre Erfahrungen berichteten und Schlussfolgerungen diskutierten.