Befragung zum Thema nosokomiale Infektionen Befragung zum Thema nosokomiale Infektionen

Hygiene hat höchste Priorität

Der Schutz vor nosokomialen Infektionen hat in Krankenhäusern höchste Bedeutung. Dies beweist eine Untersuchung von HARTMANN, die zugleich viele wichtige Details zur aktuellen Situation, den Problemfeldern und zukünftigen Herausforderung aufzeigt.


Zu Beginn des Jahres startete HARTMANN gemeinsam mit dem Institut Psyma eine Online-Befragung unter dem Titel „Hygienemanagement und Vermeidung nosokomialer Infektionen in Krankenhäusern“. Die Studie ist TEIL der Mission: Infection Prevention, in der es sich HARTMANN zur Aufgabe gemacht hat, gemeinsam mit den Anwendern in den Kliniken die Zahl nosokomialer Infektionen deutlich zu reduzieren.

Erreicht wird diese durch fundierte Informationen, bewährte Produkte und durchdachte Lösungen. Um aber passgenaue Lösungen zu entwickeln, müssen die Problemstellungen klar analysiert werden. Genau hier setzt die Umfrage an, an der 165 Branchenexperten teilnahmen: rund die Hälfte Hygieneverantwortliche, ein Drittel ärztliche Direktoren, ein Sechstel kaufmännische Direktoren.

Fast 60 % waren dabei mehr als zehn Jahre in ihrem Beruf und sie vertreten ein breites Spektrum an Kliniken: jeweils rund ein Drittel in öffentlicher, gemeinnütziger und privater Trägerschaft und vom Grund-/Regelversorger bis zum Maximalversorger/Uniklinik.

Die Ergebnisse im Überblick



Nosokomiale Infektion sind eine Existenzbedrohung für Kliniken. So lässt sich die Einschätzung im ersten der fünf Themenbereiche unter der Überschrift „Einschätzung des Infektionsgeschehens“ zusammenfassen. Für 76 % sind NKI ein erhebliches Risiko in den nächsten 10 Jahren, für 66 % sogar bereits kurzfristig. Und all das wird durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.

Wie sieht nun aber das „Hygienemanagement“ in den befragten Kliniken aus? Damit beschäftigte sich der nächste Themenbereich – und zeigt, wie Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Weit über 95 % halten ein professionelles Hygienemanagement heute und in zehn Jahren für wichtig, aber nur ein Drittel kann bestätigen, dass die Maßnahmen im eigenen Haus optimal umgesetzt werden.

In der Befragung wurde das Thema noch tiefer analysiert. So sehen über die Hälfte der Befragten ihre Einrichtung als gut aufgestellt beim Thema Struktur, also der personellen Ausstattung, und sogar noch mehr beim Thema Prozesse. Allerdings wird die Übereinstimmung mit der gelebten Praxis beim Thema Prozessqualität nur von der Hälfte bestätigt, bei der Strukturqualität sogar nur von einem Drittel. Damit besteht Optimierungsbedarf in den Kliniken.

Die Bedeutung einer sachgerechten Hände- und Flächenhygiene sowie der Personaldecke und der entsprechen Qualifikation wird von der großen Mehrheit mit Zustimmungswerten zwischen 85 und 97 % betont.

Deutlich differenzierter sieht es bei der Integration von Patienten und Angehörigen aus. Leicht umsetzbare persönliche Hygienemaßnahmen und einer aktiven Einbeziehung von Patienten und Angehörigen in krankenhaushygienische Maßnahmen wurden von rund 70 % der Befragten eine wesentliche Rolle zugeschrieben. Der Einsatz digitaler Technologien zur Compliance-Kontrolle wurde dagegen für etwas weniger wichtig erachtet.

Um den „Einfluss von gesetzlichen Bestimmungen“ drehten sich die Fragen im dritten Bereich. Nur 10 % stimmten zu, dass die Förderprogramme ausreichend seien. Allerdings sagt über ein Drittel, dass ihr Haus bereit sei, finanzielle Eigenmittel über den gesetzlichen Standard hinaus zur Vermeidung von NKI aufzuwenden.

Eine große Bedeutung wurde dem „Einfluss von Beratungs- und Serviceleistungen“ zugemessen. Rund die Hälfte stimmte den Aussagen zu, dass in Zukunft Beratungsleistungen von Industriepartnern wichtiger und Systempartnerschaften eine wesentliche Rolle zur Vermeidung von NKI spielen werden.

Inwiefern technische Lösungen bei der Bekämpfung von NKI relevant sind, klärte der fünfte Abschnitt zur „Nutzung von Daten“. Vor allem intelligente Frühwarnsysteme (76 % der Befragten), eine sektorenübergreifende Vernetzung relevanter Daten (64 %) sowie digitale Lösungen wie Apps oder künstliche Intelligenz (60 %) wurden von den Befragten hoch bewertet.

Veränderungen im Blick



Die Befragung wird zukünftig regelmäßig wiederholt. Damit wird eine Benchmark geschaffen, die Bewertungen der Fragen und damit die Meinungen der befragten Experten und das Verhalten im Zeitverlauf zu verfolgen und zu vergleichen.

So können für das Thema nosokomiale Infektionen mit dem HARTMANN Infection Prevention Index Veränderungen dokumentiert und Trends erkannt werden, wie dies zum Beispiel der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Entwicklung und Aussichten der deutschen Wirtschaft tut.