Steril Katheterisieren mit System

Katharina Hahn, National Brand Manager Marketing Risk Prevention bei PAUL HARTMANN Deutschland, erklärt die Vorteile des erweiterten Angebots an sterilen Einwegsets für Kliniken und Pflegende.

Grundsätzlich möchten wir unseren Kunden ein vollumfängliches Portfolio an Urinkatheter-Sets für die verschiedensten Bedürfnisse, Situationen und Patienten bieten. Mit der Erweiterung unserer Produktpalette kommen wir aber auch den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer entgegen. Wir haben im vergangenen Jahr ausführlich mit Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, die viel Erfahrung mit Urinkathetern aller Art haben, gesprochen. Dabei hat sich gezeigt, dass es zwar in vielen Einrichtungen noch üblich ist, bei verschiedenen Behandlungsprozeduren die dafür benötigten Komponenten per Hand zusammenzustellen. Bei den Blasenkathetern ist das aber seit vielen Jahren anders, da hier Sets einem Standard entsprechen. In diesem Bereich ist dementsprechend auch die Bereitschaft sehr hoch, vorkonfigurierte Katheter-Sets einzusetzen, auch um das Infektionsrisiko beim Legen eines Blasenkatheters zu minimieren.

Allerdings benötigen viele Anwender/innen je nach Prozess nicht immer alle Komponenten eines Sets. Einigen unserer Sets liegen beispielsweise sterile Untersuchungshandschuhe bei. Viele Anwender/innen greifen aber gerne für die Prozedur auf OP-Handschuhe zurück, welche optimaler zur Größe ihrer Hände passen. Aber auch andere Komponenten der verschiedenen Sets – beispielsweise Urinbeutel, Urinschale, zusätzliche Kompressen oder Gleitmittel werden – je nach Situation und Patient/in nicht immer genutzt. Für jede Katheterisierung – egal ob bei einem Mann oder einer Frau – werden aber immer bestimmte Basis-Komponenten benötigt. Und genau diese Basis-Komponenten bilden wir in unseren neuen Basis-Sets auch ab.

Neu sind das „Basis-Set“, das „Basis-Set mit Untersuchungshandschuhen“ sowie das „Urinkatheter-Set 0“. Die beiden Basis-Sets bestehen aus einem Abdecktuch, Tupfer, Pinzette und einem Loch-Schlitz-Tuch. Das „Basis-Set mit Untersuchungshandschuhen“ enthält zusätzlich noch ein Paar steriler Untersuchungshandschuhe aus Nitril. Das „Urinkatheter-Set 0“ entspricht dem „Basis-Set“ plus einer vorgefüllten Aqua-Glycerol Spritze. Die übrigen Urinkatheter-Sets mit den Nummern 1 bis 8 sind bereits seit Jahren am Markt etablierte MediSet^® Urinkatheter-Sets. Diese haben nun aber eine neue Bezeichnung bekommen.

Aufgrund der europäischen Medical Device Regulation – kurz: MDR – sollen Produkte anhand ihrer Namensgebung klar identifizierbar sein. Daher wurde die Namensgebung dieser Sets von Peha-Katheter-Set auf Urinkatheter-Set angepasst. Alle Urinkatheter-Sets sind nun klar als solche benannt. Die Zusammenstellung der bekannten Sets hat sich nicht geändert.

Nein, diese Gefahr besteht nicht, da die Produkte tagtäglich von Fachanwender/innen genutzt werden. Das erweiterte Urinkatheter-Set Sortiment ist nur ein Bestandteil unseres gesamten Lösungsangebots. Um Katheter-assoziierte Harnwegsinfektionen – oder grundsätzlich Krankenhausinfektionen – zu verhindern, ist ein umfassender multimodaler Ansatz notwendig. Das schließt verschiedenste Produkte, sowie eine Beratung durch unsere Experten im Außendienst mit ein. Unser breites Portfolio an sterilen Einwegsets ist dann die Grundlage, um unseren Kunden zu ermöglichen, eine bestmögliche Lösung zu realisieren.

MediSets^® sind ein zentraler Punkt innerhalb dieses multimodalen Konzepts zur Prävention von Infektionen. Die von HARTMANN im September 2020 gestartete Initiative „Mission: Infection Prevention“ – M: IP^® – zielt darauf ab, auf vielfältige Weise Infektionen in Einrichtungen des Gesundheitswesens zu verhindern. Die Optimierung und Standardisierung von Arbeitsprozessen ist dabei ein wichtiger Faktor. Und Katheter-assoziierte Harnwegsinfektionen sind eine der häufigsten Infektionen im deutschen Gesundheitswesen. Die Entwicklung standardisierter Vorgehensweisen können wir mit der Zusammenstellung unserer Sets unterstützen. Ein weiteres wichtiges Tool dazu ist die App „My Hygiene SOP“. Sie unterstützt Krankenhäuser dabei, pflegerische und medizinische Prozesse und Arbeitsabläufe zu optimieren, zu beobachten und zu dokumentieren.

Viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen haben eigene SOPs für das Katheterisieren der Harnblase. In der einen Klinik werden beispielsweise zwei Kompressen beim Legen eines Katheters benötigt. In der anderen drei. Manche Anwender nehmen gerne nur eine Pinzette für die Prozedur, andere benötigen dafür zwei Pinzetten. Diese Häuser haben nun dank der erweiterten Auswahlmöglichkeit sichtbare Vorteile: Sie vermeiden Müll, sorgen so für keine weitere Belastung der Umwelt und sparen Geld. Denn sollten Komponenten nicht genutzt werden, wurden sie ja trotzdem bezahlt und müssen entsorgt werden.

Im Idealfall enthält ein MediSet^® genau die Komponenten, die in der betreffenden Situation benötigt werden. Daraus lassen sich Prozessvorteile ableiten: Wenn die Zusammensetzung eines Sets mit den entsprechenden Protokollen und Abläufen übereinstimmt, dann helfen sie, die Standardarbeitsabläufe für diese Eingriffe einzuhalten und geben Sicherheit. Alle unsere Einmal-Pflegesets unterstützen definierte Behandlungsschritte nach einem festgelegten Ablauf. Gerade für neue Mitarbeiter bietet das Vorteile: Sie werden beim Legen des Blasenkatheters sicherer, wenn sie wissen, dass alle Komponenten in einem Set auch bei dem jeweiligen Patienten in einer festgelegten Reihenfolge zu verwenden sind. Die Auswahl des passenden Sets durch erfahrene Kolleg/innen kann somit Fehler vorbeugen. Die Gefahr wesentliche Prozessschritte auszulassen sinkt und vermindert dadurch aktiv das Infektionsrisiko der Patientinnen und Patienten.