HydroClean Solution im Praxiseinsatz

Wundspülung: ein Konzept für den ambulanten Bereich

Die Wundspülung ist eine wichtige Therapieoption, deren sachgerechte Durchführung allerdings einige Kenntnisse voraussetzt. Welche Aspekte speziell im ambulanten Pflege­bereich dabei von Bedeutung sind, erläutert Inga Hoffmann-Tischner in ihrem Beitrag.

von Inga Hoffmann-Tischner

Beläge und Biofilm zu lösen, Keime, Fremdkörper und Zellrückstände auszuschwemmen und die Zahl der Mikro­organismen zu reduzieren, sind die Aufgaben einer Wundspülung.

Bisher hatten wir in unserem spezialisierten pflegerischen Wundcentrum (SPWC) und bei unserem ambulanten Pflegedienst häufig hypochlorige Lösungen als Spülmedium benutzt. Sie benötigen keine Einwirkzeit und reduzieren Gerüche, die die Patienten oft belasten.

In den Gebrauchsanweisungen der allermeisten PU-Schäume fanden wir unter „Vorsichtsmaßnahmen“ den Hinweis, „nicht zusammen mit Oxidationsmitteln, wie z. B. hypochlorige Lösungen oder Wasserstoffperoxid, verwenden“. Dies bedeutet, dass man für solche Verbände andere Spüllösungen einsetzen müsste, was jedoch im Pflegealltag absolut unpraktisch ist. Wir haben bei verschiedenen Herstellern nachgefragt, aber keine abschließende bzw. verbindliche Antwort erhalten. Ein Einsatz wäre also ein Verstoß gegen die Medizinprodukteregelung.

Mit HydroClean® Solution, das von HARTMANN damals gerade neu eingeführt wurde, fanden wir die Lösung. Es überzeugt vor allem mit dem Inhaltsstoff Polyhexanid, der sich durch eine nachgewiesene sehr gute Gewebeverträglichkeit auszeichnet und bei schlecht heilenden und sehr empfindlichen Wunden bevorzugt eingesetzt wird. Und es gibt keinerlei Einschränkungen in Kombinationen mit jeglichen Wundauflagen, inklusive Schaumverbänden.

Unsere praktische Erfahrungen und die Ergebnisse mit HydroClean® Solution waren so gut, dass wir das Produkt in der direkten Empfehlung für unsere Patienten haben.

Inga Hoffmann Tischner Portrait rund
Inga Hoffmann-Tischner ist Pflege­dienstleiterin beim Kölner Pflegedienst sowie Geschäftsführerin und Inhaberin Wundmanagement Köln & Aachen

Im Wundcentrum und beim Pflegedienst


Alle Patienten in unserem Wundcentrum erhalten jetzt die gleiche Behandlung. Wir führen eine Nasstherapie durch, d. h. wir tränken sterile Kompressen mit der Spüllösung HydroClean® Solution und legen sie für 15 Minuten auf die Wunde, sowohl auf den Wundgrund als auch auf die Wundumgebung. Hautschuppen und Beläge werden gut angelöst und lassen sich dann einfach abwischen.

Auch in unserem Pflegedienst funktioniert das. Zwar sitzt uns dort ein bisschen die Zeit im Nacken, aber dies lässt sich organisatorisch lösen. Den alten Verband abzunehmen und nasse Kompressen zur Reinigung aufzulegen, ist immer der erste Schritt vor Ort. Danach ist dann Zeit, alles andere zu erledigen. Und notfalls sind auch einmal 10 Minuten Einwirkzeit ausreichend, um Fibrinbeläge gut abzulösen.

Auch in Anbetracht der Änderungen im Jahr 2023, wenn die Verordnungsfähigkeit für viele antimikrobielle Wundauflagen entfällt, ist die Methode relevant. Wir benötigen dann kreative Lösungen, um lokale Infektion in Schach zu halten, ohne zugleich den Antibiotikagebrauch exorbitant steigen zu lassen. Für mich ist z. B. denkbar, Calciumalginate mit HydroClean® ­Solution zu tränken, um sie in tiefe Wunden einzulegen – zur Unterstützung der Wundheilung und zur Reduktion inflammatorischer Anzeichen.

HydroClean® Solution

HydroClean Solution Packshot
HydroClean® Solution komplettiert die HydroTherapy: Ob akute, chronische und infizierte Wunden oder Verbrennungen ersten und zweiten Grades, in so manchen Fällen müssen die Reinigungsvorgänge wirksam unterstützt werden. HydroClean® Solution mit dem millionenfach klinisch erprobten Inhaltsstoff Polyhexanid leistet dabei gute Dienste. HydroClean® Solution reduziert die Oberflächenspannung der Wunde, was die Reinigung erleichtert und sie schmerzärmer macht. Zudem wirkt HydroClean® Solution feuchtigkeitsspendend und antiseptisch und hemmt dabei aber weder Granulation noch Epithelisierung. HydroClean® Solution ist dermatologisch getestet und mit „sehr gut“ bewertet. HydroClean® Solution kann sowohl zur Wundreinigung mithilfe von Kompressen als auch als Spüllösung. verwendet werden.

Zetuvit® Plus Silicone Border

Die selbstklebende Superabsorber-Wundauflage eignet sich zum Feuchtigkeits- und Exsudatmanagement von mäßig bis stark exsudierenden akuten und chronischen Wunden. Die mit Silikon beschichtete Wundkontaktschicht verhindert ein Verkleben mit der Wundfläche [2] und ermöglicht einen atraumatischen, schmerzarmen Verbandwechsel. [2-4] Gemeinsam mit dem Silikon-Haftrand trägt sie dazu bei, dass Zetuvit Plus Silicone Border einfach appliziert werden kann. Der Saugkern, bestehend aus einer Superabsorber- und Zellulosekombination, ummantelt von einer Diffusionsschicht zur gleichmäßigen Exsudatverteilung, verfügt über eine sehr hohe Absorption und Retention. [1, 2] Die semipermeable Trägerfolie ist sowohl atmungsaktiv als auch wasserdicht, sodass Patienten mit ihr problemlos duschen können.
Zetuvit Plus Silicone Border Produkt

Erfolgreich bei schwierigen Aufgaben


HydroClean® Solution kam auch bei einem komplexen Fall in unserem Wundcentrum zum Einsatz. Bei einem bereits mehrfach beidseits beinamputierten Patienten entwickelten sich immer wieder neue Fistelgänge. Nicht zuletzt aufgrund der guten Patientenedukation meldet er sich aber bei Veränderungen seines Zustands direkt bei uns zur Behandlung.

Für die Reinigung der engen Fistelkanäle verwenden wir einen grobporigen PU-Schaum, der zuvor mit HydroClean Solution getränkt wurde. Die Abdeckung erfolgt dann mit der Superabsorber-Wundauflage Zetuvit Plus Silicone Border. Sie ist besonders gut geeignet, wenn in der Wunde etwas zu viel Feuchtigkeit zu finden ist. Im Vergleich zu anderen Superabsorbern lässt sich Zetuvit Plus Silicone Border sehr gut befestigen, gerade an besonders herausfordernden Stellen wie dem Amputationsstumpf. Der Silikonhaftrand hält problemlos über Tage. So legen wir der Verband am Freitag an, der Patient kann damit auch über das Wochenende problemlos duschen und am Montag hält er immer noch sicher, ohne dabei die Haut zu reizen.
Der Einsatz der Nasstherapie [links] zeigt deutlich seine Wirkung, wie das Bild vor [Mitte] und nach der Therapie einschließlich Hautpflege mittels Aromapflege [rechts] zeigt.

Seine gute Haftkraft zeigt Zetuvit® Plus Silicone Border bei der Behandlung des Amputationsstumpfes. Die am Freitag fixierte Wundauflage [links] hält auch am Montag [rechts] noch sicher und der Patient konnte über das Wochenende sogar damit duschen.


Zetuvit Plus Silicone Border Praxistest

Quellen:

[1] Zetuvit Plus Silicone C2C „improvement of quality of life due to fewer dressing changes“: SMTL- report-5423. Benchmark pansements siliconés 2016 - V1
[2] Evaluierung von Resposorb Silicone 21062017.
[3] 165745-0002 _CER_ResposorbSilicone_Silicone Comfort_NAMSA_Final_31JAN2017.
[4] Eine Fallstudie zur Evaluierung der superabsorbierenden Wundkompresse RespoSorb Silicone Dr. M.G. Rippon, S. Simm.