Versorgungsqualität

Kontinenzförderung – das fordert der MD in der QPR-Prüfung

Einer der Schwerpunkte bei der Qualitätsbeurteilung ist die Kontinenzförderung. Erfahren Sie hier worauf der MD besonders achtet und was zu Defizitbeurteilungen führt.

Wie gut unterstützen Sie und die Mitarbeiter Ihrer Einrichtung Bewohner mit Harn- und Stuhlinkontinenz? Auch diese Frage spielt bei den neuen Qualitätsprüfungen eine wichtige Rolle.

Fast 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen leiden an einer Inkontinenz. Wie gut diese Menschen in ihrer Kontinenz gefördert und bei Kontinenzverlust unterstützt werden, hat auch Auswirkungen auf die Qualitätsbeurteilung durch den Medizinischen Dienst (MD). Mitarbeiter stationärer Pflegeeinrichtungen sollten sich deshalb mit den entsprechenden Prüfkriterien gut auskennen.

Beim neuen Prüfverfahren werden neun Bewohner zufällig ausgewählt und von den Mitarbeitern des MD begutachtet. Dabei verschaffen sich die Prüfer einen persönlichen Eindruck von den Bewohnern – von ihrer Lebens- und Gesundheitssituation, ihren Beeinträchtigungen sowie potenziellen Gefährdungen. Bei einer bestehenden Inkontinenz kommt dabei der Qualitätsbereich 1.3 „Unterstützung bei Kontinenzverlust, Kontinenzförderung“ zum Tragen.

Diese drei Leitfragen sollten Sie kennen

Liegt eine Inkontinenz vor, zielt die Prüfung darauf ab, die Situation des Bewohners in diesem Bereich genau zu beurteilen – sowohl bei einer Harn- als auch einer Stuhlinkontinenz. Die Grundlage dafür ist der Expertenstandard „Förderung der Harnkontinenz in der Pflege“ des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Der Prüfungsbogen des MD sieht für die Beurteilung drei Leitfragen vor:
1. Ist die Kontinenz des Bewohners zutreffend erfasst?
Liegt eine Harninkontinenz vor, wird zum Beispiel erwartet, dass für den Bewohner eine fachgerechte Einschätzung des Kontinenzprofils gemäß dem Expertenstandard vorliegt. Auch sollte dieses in der Pflegedokumentation festgehalten sein.
2. Werden geeignete Maßnahmen durchgeführt, um die Kontinenz zu erhalten sowie bei Kontinenzverlust oder beim Umgang mit Stomata zu unterstützen?
Hier beurteilen die Prüfer u. a., ob die Pflegefachpersonen die Wünsche des Bewohners mit Inkontinenz ermitteln und diese in der individuellen Maßnahmenplanung berücksichtigen.
3. Werden die notwendigen Hilfsmittel fachgerecht eingesetzt?
Hierbei beurteilen die Prüfer u.a., ob dem betroffenen Bewohner Hilfsmittel zu Verfügung stehen, die sowohl dem Kontinenzprofil entsprechen als auch individuell angepasst sind.

Qualitätsdefizite und ihre Folgen

Die Prüfer beurteilen die spezielle Pflege bei Harninkontinenz anhand ihrer Beobachtungen am Bewohner. Dabei geben die Prüfer zur Versorgungssituation bei jedem Bewohner eine der folgenden vier Bewertungen ab:

  • Keine Auffälligkeiten
  • Auffälligkeiten, die keine Risiken oder negativen Folgen für die versorgte Person erwarten lassen
  • Defizit mit Risiko negativer Folgen für die versorgte Person
  • Defizit mit eingetretenen negativen Folgen für die versorgte Person.

Qualitätsdefizite sind somit besonders schwerwiegend, wenn Risiken für negative Folgen bestehen oder sogar schon eingetreten sind. Ein Defizit mit bereits vorhandenen Folgen liegt zum Beispiel vor, wenn wichtige Hygieneanforderungen vernachlässigt werden und der Bewohner bereits Schädigungen der Haut aufweist. Diese Feststellungen der Prüfer bei den einzelnen Bewohnern werden am Ende der Prüfung für die gesamte Einrichtung zusammengetragen und gemeinsam mit den weiteren Prüfergebnissen detailliert, transparent und für jeden einsehbar online veröffentlicht.

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Pflegerin sitzt vor Laptop