Bis zu 70% aller Patienten1, die in ein Krankenhaus eingeliefert werden, erhalten einen Zugang. Aber dieser Routinevorgang bringt ein ernstzunehmendes Infektionsrisiko mit sich. Erfahren Sie, wie sich die Risiken reduzieren lassen.
Gefäßkatheter: wichtige Fakten
Die Folgen können tödlich sein: Blutstrominfektionen sind weltweit mit Sterberaten von 15–25% verbunden.3 Zusätzlich kann es zu weiteren Komplikationen kommen, wie Herzklappenentzündungen (Endokarditis) oder Knocheninfektionen (Osteomyelitis).
Dies führt zu längeren Verweilzeiten im Krankenhaus, längerer Antibiotikatherapie für Patient*innen und explodierenden Kosten für Krankenhäuser. Kosten in Verbindung mit Blutstrominfektionen erreichen in Europa bis zu 4 Milliarden € jährlich.4,5,6
Gefäßkatheter-Infektion: Ursachen
Eine Missachtung steriler Arbeitsweisen entsteht meist an Schlüsselstellen: beim Einführen oder Handling des Katheters oder beim Verbandswechsel. Natürlich tragen mangelhafte Händehygiene und unzureichende Sterilisation von Produkten wesentlich zu Infektionen bei. Medizinische Fachkräfte sind geschult und kennen die Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen genau. Aber die Umstände machen es ihnen schwer.
Krankenhäuser und medizinische Fachkräfte stehen durch hohe Patientenzahlen in Kombination mit Personalmangel unter Druck. Häufig bleibt weniger Zeit für Patienten und die Überprüfung jedes Schritts und kaum Zeit, bestehende Standards zu optimieren.
Hohe Personalfluktuation bei geschulten Fachkräften bedeuten zudem auch, dass das Personal nicht immer gemäß denselben Standards/SOP’s geschult ist, was zu inkonsistenter Handhabung führt.
Schließlich kann das Jonglieren mit Produkten und Geräten für eine Infusion viele Angriffsstellen für eine Infektion bieten. Es wird zu viel Zeit mit dem Zusammenstellen der Materialien verbracht oder aber einzelne Komponenten werden nicht ordnungsgemäß desinfiziert oder sterilisiert.
„Infektionsreduktion hat zwei Aspekte. Erstens die Schulung des medizinischen Personals und zweitens die Verfügbarkeit steriler medizinischer Sets, deren klinische Effektivität und Sicherheit nachgewiesen ist.“
Wie wir Gefäßkatheter-Infektionen senken können:
Die gute Nachricht ist, dass es mit Hilfe wissenschaftlich belegter Verfahren möglich ist, Blutstrominfektionen bis zu 70 % zu senken.7
Medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser müssen ergebnisorientierte Lösungen unterstützen, z. B. mithilfe eines Maßnahmenplans, der die beste Vorgehensweise in Verbindung mit steriler Sets in einem Portfolio kombiniert.
1https://europepmc.org/article/med/21460463
2 https://www.ijidonline.com/article/S1201-9712(19)30184-5/fulltext#bib0085
3 https://eu.bd.com/iv-news/scientific-publications/managing-and-preventing-vascular-catheter-infections-a-position-paper-of-the-international-society-for-infectious-diseases/
4 European Center for Disease Prevention and Control, Healthcare-associated infections – a threat to patient safety in Europe, ECDC, 2018
5 Suetens et al. Prevalence of healthcare-associated infections, estimated incidence and composite antimicrobial resistance index in acute care hospitals and long-term care facilities: results from two European
point prevalence surveys, 2016 to 2017. Euro Surveill. 2018.
6 WHO. (May 2011). Report on the burden of endemic health care -associated infection worldwide [Report]. Retrieved from http://www.who.int/gpsc/country_work/burden_hcai/en/.
7Zingg et al. (2014) Hospital-Wide Multidisciplinary, Multimodal Intervention Programme to Reduce Central Venous Catheter-Associated Bloodstream Infection. PLoS ONE 9(4): e93898