Apotheken

Eigenherstellung von Desinfektionsmitteln aufgehoben

Ab 05.04.2021 tritt die Allgemeinverfügung für die Herstellung und Abgabe von 2-Propanol- und Ethanol-haltigen Biozidprodukten zur hygienischen Händedesinfektion außer Kraft. Ein Grund mehr, wieder auf die bewährten Desinfektionsmittel von HARTMANN zurückzugreifen.

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Propanol und Ethanol Flaschen

Aufgrund der Zunahme der COVID-19-Erkrankungen in Deutschland war die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln für die Hände- und Flächendesinfektion zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr stark angestiegen. Deshalb wurde im Rahmen einer Allgemeinverfügung vom 16. September 2020 Apotheken erlaubt, bestimmte Biozidprodukte zur hygienischen Händedesinfektion herzustellen und zur privaten wie auch berufsmäßigen Verwendung z. B. in Krankenhäusern, Arztpraxen, Gesundheitszentren, ebenso in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der öffentlichen Versorgung in den Verkehr zu bringen, ohne hierfür eine Zulassung nach der EU-Biozid-VO beantragen zu müssen. Für die Herstellung von 2-Propanol- und Ethanol-haltigen Biozid-Händedesinfektionsmitteln galten die zulässigen, von der WHO empfohlenen Rezepturformeln (Rezeptur A – G).


Diese Allgemeinverfügung wurde aber bis zum 5. April 2021 befristet. Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt die entsprechenden Produkte nicht länger hergestellt und bereits hergestellte Desinfektionsmittel nicht mehr auf dem Markt bereitgestellt werden dürfen. Ein Grund mehr, um auf bewährte Desinfektionsmittel zurückzugreifen.

Nicht jedes Desinfektionsmittel schützt auch vor Viren

Aufgrund der hohen Nachfrage insbesondere nach Händedesinfektionsmitteln bieten seit Anfang 2020 auch Supermärkte und Drogerien entsprechende Produkte an. Viele davon sind aber nicht wirklich wirksam gegen Viren und Bakterien.[1] „Vor allem sollte man bei Begriffen wie ˛reinigendes Handgelʼ oder ˛Hygienegelʼ vorsichtig sein“, mahnt Hygiene-Botschafterin und PTA Eva Bahn aus Edingen-Neckarhausen. Firmen würden so versuchen, Wirksamkeit zu vermitteln, die jedoch nicht gegeben sei. Teilweise würden sie dabei sogar die Grauzonen der Kosmetikindustrie ausnutzen, so die Expertin. „Mit Apotheken-Produkten ist man auf der sicheren Seite“, weiß Bahn. Sterillium® ist seit annähernd 60 Jahren eine starke Marke, die im Apotheken- und Klinikalltag für wirksame und zuverlässige Desinfektion in Sekundenschnelle steht.
Eva Bahn
Sterillium Protect and Care Flasche
Das erforderliche Wirkspektrum des Händedesinfektionsgels Sterillium® Protect & Care ist begrenzt viruzid und schützt im Gegensatz zum europäischen Standard und den nach der WHO-Empfehlung[2] selbst hergestellten Produkten schon nach 15 Sekunden vor dem Coronavirus.[3] Ebenso wirkt es gegen Bakterien, Hefepilze, Mykobakterien, MVA sowie gegen das Noro- und das Rotavirus. 99,99 Prozent aller Keime werden entfernt. Das ist zehnmal mehr als bei niedrigalkoholischen Händedesinfektionsmitteln.

Vorsicht vor aggressiven Wirkstoffen

Auch bei den Inhaltsstoffen gelte es nach Ansicht der Hygiene-Botschafterin, einiges zu beachten: „Manche Mittel enthalten teilweise aggressive Wirkstoffe wie Wasserstoffperoxid, Jod, Natriumhypochlorid oder hypochlorige Säure. Deren Wirksamkeit gegen Coronaviren ist kaum untersucht, außerdem können sie schädlich für die Haut sein – gerade, wenn man sie häufiger anwendet.“ Verbraucherschützer warnen bereits seit einiger Zeit davor, dass hier die Kontrollen fehlen und viele Firmen nur auf den schnellen Profit aus sind.[4] „Zudem wird immer wieder auf das Händewaschen verwiesen, um sich ausreichend gegen Viren und Bakterien zu schützen“, sagt Bahn, betont aber zugleich, dass bei mehrfacher täglicher Reinigung der Hände wichtige Lipide aus der Haut gewaschen würden. Das trockne aus und juckende, rissige Haut sei die Folge, mahnt die Hygiene-Expertin.
Händedesinfektionsanleitung in Apotheke

Hau(p)tsache pflegend

Händewaschen am Waschbecken
Beim Desinfizieren der Hände werden zwar ebenfalls Hautfette mobilisiert und herausgelöst, aber anschließend nicht mit dem Wasser abgespült, sondern wieder in die Haut gerieben. Das ist deutlich schonender. Außerdem irritiert der Alkohol dabei die Haut nur sehr wenig. Nach der Desinfektion sollten die Hände keinesfalls nochmals gewaschen werden – das sei aus Hautschutz-Sicht ein Vorgehen, welches an Schädigung kaum zu überbieten sei.[5]

Desinfektionsmittel sollten Pflegestoffe enthalten, welche den empfindlichen Säureschutzmantel schonen und ein schnelles Austrocknen der Haut verhindern. Das Sterillium® Protect & Care Gel enthält sowohl pflegende als auch befeuchtende Inhaltsstoffe wie Allantoin und Weizenprotein. Damit ist es hautschonender als andere Desinfektionsmittel, was auch in zahlreichen internationalen Studien und Erfahrungsberichten bestätigt wurde.[6,7,8]
Quellen:
[1] 15.01.2021: https://wienerin.at/reinigendes-handgel-worauf-du-beim-kauf-von-desinfektionsmittel-achten-solltest; Abruf: 18.03.2021.
[2] 11.05.2020: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/11/rki-bringt-ordnung-ins-wirrwarr-der-haendedesinfektionsmittel/chapter:2; Abruf: 18.03.2021.
[3] Gutachten zur Wirksamkeit des Desinfektionsmittels Sterillium® Protect & Care Desinfektionsgel der Firma BODE Chemie GmbH gegen das Coronavirus, insbesondere gegen den neuen Corona-Virusstamm (SARS-CoV-2); Schwerin, 27.04.2020. Das Produkt Sterillium® Protect & Care Desinfektionsgel der BODE Chemie GmbH wurde gemäß EN 14476 (Phase 2, Stufe 1, Suspensionstest; Prüfbericht 2020-0780, SN 29509) unter niedriger Belastung (0,3 g/l Rinderserumalbumin) auf seine begrenzt viruzide Wirksamkeit getestet und zeigte unter den folgenden Testbedingungen eine Wirksamkeit von ≥ 4 Logstufen-Einheiten gegen das bovine Coronavirus BCoV: 80 % (v/v) Anwendungskonzentration/15 sec Einwirkzeit/Raumtemperatur. Daher kann man unter den gleichen Anwendungsbedingungen eine Aktivität gegen das Coronavirus einschließlich des neuen Corona-Virusstamms (SARS-CoV-2) annehmen.
[4] https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/desinfektionsmittel-corona-virus-bakterien-alkohol-risiko-100.html; Abruf: 22.03.2021.
[5] https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Haendewaschen-nach-Desinfektion-ist-sehr-schaedlich-251833.html.
[6] Kampf G, Muscatiello M. Dermal tolerance of Sterillium, a propanol-based hand rub. Journal of Hospital Infection 2003; 55: 295-298.
[7] Barry: RCTS 3295. 2014; data on file.
[8] Kramer et al. Clinical double-blind trial on the dermal tolerance and user acceptability of six alcohol-based hand disinfectants for hygienic hand disinfection. Journal of Hospital Infection 2002; 51(2): 114-120.