Dr. Daniel Troncoso ist Hygieniker und koordinierender Präventionsarzt am Hospital Universitario Príncipe de Asturias, Spanien. Seit etwa 10 Jahren krempelt er dort die Hygiene grundlegend um, seit 2012 mit der Unterstützung von HARTMANN und dem IMPULSA-Plan. Seine Strategie: Der Mindset-Wandel von innen heraus. Wie er dazu vorging, verrät er im Interview.
Dr. Troncoso, als Sie Ihre Stelle am Hospital Universitario Príncipe de Asturias antraten – welcher Ausgangssituation mussten Sie sich stellen?
Wie haben Sie es geschafft, die Mitarbeiter von der Notwendigkeit einer besseren Händehygiene zu überzeugen?
Welche Rolle spielte der IMPULSA-Plan bei diesem Wandel?
Dr. Troncoso: Wir haben in HARTMANN einen wirklich hilfreichen Partner gefunden, denn das multimodale Programm IMPULSA ermöglichte es uns, den Stein erst wirklich ins Rollen zu bringen – der Begriff „impulsar“ steht nämlich auch für „nach vorn bringen“. Mit dem Plan erhielten wir einen Rahmen und auch wichtige Tools. Teile des Programms waren beispielsweise Schulungen und E-Learning-Programme, die uns unterstützten, fundiert und gezielt die wichtigsten Grundlagen der Händehygiene zu vermitteln. Unter anderem die korrekte Technik und die richtigen Indikationen. Damit konnten wir endlich alle Mitarbeiter ansprechen – auch die, die durch das Schichtsystem nachts oder am Wochenende arbeiten und daher vorher kaum zu erreichen waren.
Später kam auch die Observe-Applikation hinzu, die die Compliance-Beobachtung nicht nur vereinfachte, sondern auch zu einer positiveren Erfahrung für die Mitarbeiter machte. Wir konnten so zum ersten Mal die individuellen Risikofaktoren und Compliance-Hürden auf den Stationen identifizieren und gezielt angehen. Für die Belegschaft wirkt die Erfassung der Händehygiene-Compliance mittels Tablet außerdem weniger wie ein Kontrollinstrument, sondern eher wie eine positive Unterstützung. Es ermöglicht uns außerdem direktes Feedback zu geben, das die Mitarbeiter zusätzlich motiviert und gut angenommen wird. Mittlerweile kann man sogar regelrechte Wettbewerbe zwischen den Stationen beobachten – wessen Händehygiene-Compliance ist besser? Wir beobachten da eine sehr positive Entwicklung: Anstatt einer zusätzlichen Bürde betrachten die Mitarbeiter unsere Maßnahmen als Herausforderung und zeigen großes Interesse daran, sich kontinuierlich zu verbessern.