WUNDFORUM 1/2023

Dekubitus – eine komplexe Aufgabe professionell bewältigen WUNDFORUM 2024: voll digital und mit noch mehr Nutzwert Jetzt registrieren! Alle Infos auf Seite 3 AUSGABE 1/2023 – 30. JAHRGANG WUNDFORUM MAK – eine neue Option für die Kompressionstherapie Wundversorgung jetzt nur einen Klick entfernt NosoEx – digital zur besseren Händehygiene

Die Notwendigkeit zur Behandlung eines Dekubitus ergibt sich in allen medizinischpflegerischen Bereichen – von der Klinik bis zur ambulanten häuslichen Pflege. Durch die spezifischen Gegebenheiten sind zwar bei der Behandlung Modifikationen zwangsläufig notwendig, jedoch haben die „klassischen“ Therapieprinzipien für alle Bereiche uneingeschränkt Gültigkeit. Behandlung eines Dekubitus Eine komplexe Aufgabe professionell bewältigen WISSEN 2 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Nach dem European Pressure Ulcer Advisory Panel (EPUAP) und dem National Pressure Ulcer Advisory Panel (NPUAP) „ist ein Dekubitus eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, in der Regel über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften. Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind; deren Bedeutung ist aber noch zu klären“. Diese Definition impliziert, dass die Entstehung eines Dekubitus – auch wenn der kausale Faktor Druck eindeutig identifiziert ist – ein multifaktorielles Geschehen darstellt, das in seiner Komplexität nicht einfach zu erfassen ist. Eine Vielzahl äußerer Einflüsse und individueller Risikofaktoren beim Patienten ergeben oft eine unübersichtliche „Datenlage“, die dann dazu führt, dass sich Behandlung und Pflege ausschließlich auf die Wunde konzentrieren. Dieser Beitrag konzentriert sich deshalb darauf, die Komplexität des Dekubitusgeschehens aufzuzeigen und darzustellen, welche Faktoren von entscheidender Bedeutung für einen Behandlungserfolg sein können. Wer ist durch Dekubitus gefährdet? Dekubitalulzera begleiten die Menschheit seit ihren Anfängen. So wird über Druckgeschwüre an einer mehr als 3000 Jahre alten Mumie einer ägyptischen Priesterin der 21. Pharaonen-Dynastie berichtet (Rowling, 1961). Im 19. Jahrhundert gehören Druckgeschwüre nach Meinung damaliger „Opinion Leader“ zum Krankheitsbild kranker und bettlägeriger oder gelähmter Menschen. Dekubitus kann in jedem Alter auftreten, wenn die Hauptursachen für eine anhaltende Druckeinwirkung – relative oder vollständige Immobilität – gegeben sind. Die größte Risikogruppe für die Entwicklung eines Dekubitus stellen aber ältere, multimorbide Menschen sowie Paraplegiker dar. Bei älteren, multimorbiden Menschen spielen die fehlende Mobilisierung und begleitend die oft vorliegende Malnutrition eine große Rolle. Aber auch die im Alter gegen Druck wenig widerstandsfähige und oft durch Inkontinenz vorgeschädigte Haut stellt ein bedeutenden Risikofaktor dar. Bei Paraplegikern ist es vor allem der Sensibilitätsverlust, der zu Dekubitus führen kann. Die Dekubitusbehandlung ist eine interdisziplinäre Aufgabe Das Problem Dekubitus betrifft alle Pflegebereiche, und das Nichtauftreten eines Dekubitus wird als Qualitätsmerkmal der Pflegeleistung gesehen. In diesem Sinne hat man der Dekubitusproblematik gerade in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet und versucht, auf Basis wissenschaftlicher und klinischer Studien Richtlinien für praktikable Prophylaxe- und Behandlungsmaßnahmen zu erarbeiten und sie als Standard zu etablieren. Dennoch hat die Dekubitusproblematik aus vielerlei Gründen nach wie vor aktuelle Brisanz, wobei die zunehmende Zahl an alten und kranken Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine besondere Rolle spielt. Eine hohe Dekubitus-Inzidenz ist medizinisch und pflegerisch, aber auch ökonomisch eine große Herausforderung, die nur durch gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden kann. Dazu gehört insbesondere ein guter Informationsfluss zwischen Ärzten, Pflegekräften, Angehörigen und Kostenträgern sowie Homecare-Unternehmen. Denn nur so können zum Wohle des Patienten effiziente Prophylaxe und Behandlungsmaßnahmen sichergestellt, aber auch Kosten Wichtige Information WUNDFORUM 2024 – voll digital und mit noch mehr Nutzwert Nächstes Jahr feiert das HARTMANN WUNDFORUM seinen 30. Geburtstag. Seit drei Jahrzehnten bietet unser Magazin aktuelle News rund um das Thema Wundbehandlung, hochwertige Wissensthemen und viele Tipps und Tricks aus der Praxis. Die gedruckte Ausgabe, die Sie bisher zweimal jährlich erhalten, wird ab dem nächsten Jahr durch ein neues digitales Format ersetzt. Viermal jährlich erhalten Sie per E-Mail noch mehr Praxisberichte, noch aktuellere Informationen, Produktnews und Veranstaltungstipps und vor allem hochwertige interaktive E-Learnings, die unsere Rubrik WISSEN in die digitale Welt führen und mit denen Sie Ihr Fachwissen regelmäßig aktualisieren können – selbstverständlich mit Zertifikat und Fortbildungspunkten. Jetzt kostenlos für das digitale WUNDFORUM registrieren: www.wundforum.de WISSEN 3 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

eingespart werden, die ansonsten durch intransparente Prozesse und veraltete Methoden entstehen können. Erforderlich sind aber auch innovative Konzepte zur lokalen Wundbehandlung, um die meist Monate dauernde Behandlung therapiesicher und dabei auch wirtschaftlich zu gestalten. Pflegefachkräfte als „Case-Manager“ Langwierige Dekubitusbehandlungen ergeben sich zumeist in der institutionellen und häuslichen Kranken- und Altenpflege. Nicht selten handelt es sich dabei um Dekubitalulzera, die durch die verschiedensten operationsspezifischen Risiken in der Klinik entstanden sind. Die Aufgaben, die dann auf Pflegefachkräfte zukommen, sind überaus komplex und nur in guter Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, ggf. pflegenden Angehörigen, den Kostenträgern und einem kompetenten Homecare-Unternehmen zu bewältigen. Insbesondere in der häuslichen Pflege stellt ein Dekubitus Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten vor große Herausforderungen: ½ Ihnen obliegt, den Patienten mit Empathie, seiner individuellen Lebenssituation entsprechend zu begleiten und ihm über die lange Zeit motivierend für eine aktive Mitarbeit zur Seite zu stehen. rung und Inbetriebnahme durch ein Homecare-Unternehmen. Ohne Druckentlastung keine Heilung „Man kann auf einen Dekubitus alles legen – nur nicht den Patienten“. Diese „Pflegeweisheit“ beschreibt anschaulich den Stellenwert der Druckentlastung als kausale Therapiemaßnahme. Denn die zur Heilung erforderliche Wiederherstellung der Blutversorgung in der betroffenen Körperregion kann nur durch eine vollständige Druckentlastung erreicht werden. Die Druckentlastung ist dabei über die gesamte Behandlungszeit aufrechtzuerhalten. Jede auch nur Minuten dauernde Belastung bewirkt erneut eine Schädigung der betroffenen Gewebestrukturen und führt zu Rückschlägen im Heilungsverlauf. Transkutane Sauerstoffmessungen der Haut unter simulierten und klinischen Bedingungen an jungen Probanden haben gezeigt, dass es bei einer ausreichenden Druckentlastung zur sofortigen Wiederherstellung der Mikrozirkulation und Sauerstoffversorgung der Haut kommt (Seiler, 1993). Ist die Druckentlastung gesichert, können neben dem Sauerstoff auch alle anderen für den Reparationsprozess notwendigen Zellen sowie die biologisch wichtigen Stoffe wie Hormone, Enzyme, Vitamine und ½ Bestehen Demenzerscheinungen oder lassen andere Umstände eine „Mitarbeit“ des Patienten nicht zu, sind Angehörige auf „Augenhöhe“ miteinzubeziehen. Angehörige, häufig selbst in höherem Alter, leisten oft Großartiges und sind als „Teammitglieder“ durch nichts zu ersetzen. ½ Nach deutschem Recht liegt die Letztverantwortung für die Wahl der Therapie einschließlich der Entscheidung zur Delegation beim Arzt. Die Fachpflegekraft hat jedoch die Verantwortung, die Therapie mit pflegerischer Kompetenz durchzuführen und korrekt zu dokumentieren. ½ Hinweis: Bei pflegerisch erkannten Bedenklichkeiten einer Therapiedurchführung ist es Recht und zugleich Pflicht pflegerischer Fachkräfte, den behandelnden Arzt auf eine eventuelle Gefahrenerhöhung hinzuweisen (Remonstration). ½ Pflegefachkräfte sind auch wichtige Ansprechpartner für alle organisatorischen und finanziellen Fragen, die die Kostenträger betreffen. Sie haben die entsprechenden Kenntnisse, um Laien in dem unüberschaubaren System der Pflegeversicherung zu beraten. ½ Pflegefachkräfte helfen auch mit bei der Entscheidung für ein individuell benötigtes Hilfsmittel (z. B. Antidekubitus-Matratze) und dessen LiefeDekubitusentstehung & Klassifikation Dekubitus nach EPUAP 2019 Kurz skizziert führen ein erhöhter Aufliegedruck und eine zu lange Druckverweildauer durch die Kompression der Blutgefäße long-arrow-alt-right zu einer Minderdurchblutung des Gewebes long-arrow-alt-right und konsekutiv zu Stoffwechselstörungen, long-arrow-alt-right zunehmender Ischämie (Blutleere) im Gewebe long-arrow-alt-right und schließlich zum long-arrow-alt-right Absterben des Gewebes mit Nekrosenbildung. Kategorie 1: nicht wegdrückbare Rötung bei intakter Haut, gewöhnlich über einem knöchernen Vorsprung Kategorie 2: Teilverlust der Haut (bis in die Dermis / Lederhaut), sichtbar als flacher, offener Ulkus Kategorie 3: Verlust der Haut, Zerstörung aller Hautschichten, subkutanes Fett kann sichtbar sein, jedoch keine Knochen Kategorie 4: vollständiger Haut- oder Gewebeverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen Muskeln Zusätzliche Kategorie: uneinstufbar / nicht klassifizierbar – unbekannte Tiefe, tatsächliche Tiefe ist im Wundbett verdeckt Zusätzliche Kategorie: vermutete tiefe Gewebeschädigung – unbekannte Tiefe, Schmerzhaftigkeit des Gewebes kann vorausgehen Dekubitusleitlinie 2015 der ICW – Mit freundlicher Genehmigung der Initiative Chronische Wunden WISSEN 4 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Wachstumsfaktoren in das Wundgebiet gelangen. Druckentlastung will gelernt sein ½ Zur vollständigen Druckentlastung ist der Patient so zu lagern, dass er unter keinen Umständen auf der Wunde zu liegen kommt. Selbst bei einer Bettausstattung mit superweichen Unterlagen zur Druckentlastung muss das Wundgebiet freigelagert sein. ½ Welche Lagerungen durchgeführt werden können, ist abhängig von der Dekubituslokalisation. ½ Die Umlagerungen erfolgen heute nach flexiblen Positionierungsintervallen, die der individuellen Situation des Patienten angepasst sind. ½ Das bisher übliche 2-stündliche Umlagern in die 30°-Schräglagen rechts und links wird nicht mehr empfohlen. ½ Die neue Regelung bedeutet: Bei einem Patienten mit bestehendem Dekubitus bzw. hohem Dekubitusrisiko ist eine patientenindividuelle Umlagerung in ganz kurzen Intervallen – weniger als zwei Stunden – erforderlich. ½ Ist ein Patient mit geringerem Dekubitusrisiko noch zu Eigenbewegungen fähig, kann der Positionierungsintervall ggf. auf bis zu sechs Stunden ausgedehnt werden. ½ Nicht mehr angewendet werden soll die 90°-Grad-Schräglagerung, weder für die Prophylaxe noch für die Behandlung, weil dabei ein Hauptteil des Körpergewichtes auf dem Trochanter major liegt. ½ Besonders problematisch ist eine ausreichende Druckentlastung in der Nacht. Denn kann der für den betroffenen Patienten notwendige Positionierungsintervall aus verschiedensten Gründen – meist durch nicht vorhandene Personalressourcen – nicht eingehalten werden, droht akut ein Dekubitus bzw. ein bereits bestehender Dekubitus verschlimmert sich. ½ Unterschätzt wird oft auch das Dekubitusrisiko durch langes Sitzen in einem Stuhl, Pflegestuhl oder Rollstuhl. Bei nicht ausreichender Druckentlastung durch geeignete Anti-Dekubitus-Hilfsmittel kann es zu Schädigungen kommen. Richtige Hilfsmittel sichern effiziente Druckentlastung Es erfordert einige Erfahrung, den Patienten richtig, seinen individuellen Bedürfnissen entsprechend zu lagern. Es genügt keineswegs, irgendwo ein Kissen unterzuschieben. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Lagerung nicht isoliert druckentlastenden Zwecken dient, sondern das Körpergefühl des Patienten insgesamt beeinflusst. Im ungünstigsten Fall kann es durch eine falsche Lagerung schnell zu weiteren Beeinträchtigungen kommen, wie z. B. zu Atem- oder Kreislaufproblemen, Gelenkversteifungen oder Kontrakturen. Zur Ausführung der verschiedenen Lagerungstechniken ist deshalb meist der kombinierte Einsatz von statischen und dynamischen Hilfsmitteln erforderlich. Statische Hilfsmittel, wie z. B. Lagerungskissen, sind so auszuwählen, dass ihre Elastizität auch unter Dauerbelastung erhalten bleibt. Klumpen die Materialien zusammen, entstehen neue Druckstellen. Bei Lagerungsprodukten zum Freilagern, wie z. B. Sitzringen, muss eine flächige DruckverteiTotale Immobilität: Sind keinerlei Spontanbewegungen mehr möglich, ist der Patient absolut gefährdet. Totale Immobilität tritt z. B. bei Bewusstlosigkeit, Narkose oder vollständiger Lähmung ein. Das Alter des Patienten spielt dabei keine Rolle. Relative Immobilität: Spontanbewegungen sind mehr oder weniger eingeschränkt, z. B. durch Sedierung, bei Frakturen, starken Schmerzzuständen, Multipler Sklerose, Querschnitt- und Halbseitenlähmung, Sensibilitätsstörungen Mangeldurchblutung der Haut mit verminderter Sauerstoffzufuhr, z. B. durch hypovolämischen, kardiogenen oder septischen Schock, niederen Blutdruck, Dehydration, Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus, Arteriosklerose usw. Fieber hat einen gesteigerten Stoffwechsel der Hautzellen sowie einen erhöhten Sauerstoffbedarf zur Folge, weshalb es bereits bei geringer Druckeinwirkung zu mangelnder Durchblutung kommt und das Dekubitusrisiko stark erhöht ist. Inkontinenz: Feuchtigkeit und die aggressiven Zersetzungsprodukte von Urin und/oder Stuhl reizen und weichen die Haut auf. Es kommt zu Mazeration der oberen Hautschichten, die die Widerstandskraft der Haut gegen Druck herabsetzen. Physiologische Hautalterung: Durch den altersbedingten Schwund an Zell- und Faserelementen wird die Haut insgesamt dünner, das Hautbindegewebe verliert an Elastizität. Damit verringert sich die Belastbarkeit der Haut, sodass Druckeinwirkung in kürzester Zeit zur Dekubitusentwicklung führen kann. Reduzierter Allgemeinzustand: Chronisch verlaufende oder schwere Erkrankungen, maligne Prozesse, Infektionen, Malnutrition mit Eiweiß-, Vitamin- und Zinkmangel, Anämie, Austrocknung (Exsikkose), Auszehrung (Kachexie) usw. wirken sich stark einschränkend auf die Motilität (Beweglichkeit) des Patienten aus und beeinträchtigen den Stoffwechsel in der Haut. Dekubitusgefährdung & Risikofaktoren WISSEN 5 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Patienten große Arbeitserleichterungen für die Pflegenden, können aber zu einer verminderten Körperwahrnehmung führen. Pflegeziel: Dekubitus verhindern Die pflegerischen Maßnahmen, einen Dekubitus zu verhindern, sind nahezu deckungsgleich mit den Behandlungsmaßnahmen: Einschätzung Dekubitusgefährdung Als Hilfe hierzu stehen einige Bewertungsskalen wie die Norton-Skala, die Waterlow-Skala oder die BradenSkala zur Verfügung. Allen Skalen ist gemeinsam, dass sie einige grundsätzliche Bewertungskriterien zum geistigen und körperlichen Zustand sowie zur Aktivität und Beweglichkeit des Patienten in ähnlicher Weise berücksichtigen, sodass sie letztlich alle eine brauchbare Hilfe darstellen. Als einfache Regel kann gelten: Je bewegungsunfähiger ein Mensch ist, desto größer ist die Dekubitusgefahr. Sind zudem weitere Risikofaktoren ersichtlich, ist höchste Wachsamkeit erforderlich. ½ Die Einschätzung der Dekubitusgefährdung sollte nicht erst dann beginnen, wenn bereits Rötungen an den Risikostellen aufgetreten sind. ½ Die Punktebewertung ist in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren, um Veränderungen rechtzeitig festzustellen und ggf. mit veränderten Maßnahmen darauf reagieren zu können. ½ Die Bewertung des Dekubitusrisikos ist auch Bestandteil einer profunden Dokumentation. Haut beobachten Die Haut des Patienten ist täglich auf Anzeichen für eine beginnende Druckbelastung zu inspizieren. Erste Anzeichen für eine Dekubitusgefährdung sind weiße bzw. rote, scharf begrenzte Hautstellen. lung sichergestellt sein. Es hat keinen Sinn, einzelne Körperstellen freizulagern und dafür andere mit Druck zu belasten. Gummiringe sind z. B. aus diesem Grund absolut verboten. Des Weiteren muss der Patient auf den Lagerungshilfen sicher und rutschfest liegen. Bei nicht sachgerechter Lagerung treten durch die ungünstige Gewichtsverteilung riskante Scherkräfte auf. Dynamische Systeme, wie z. B. Antidekubitusmatratzen und Wechseldruckmatratzen in verschiedensten technischen Ausführungen, werden vorrangig bei großen Dekubitalulzera, bei Patienten mit multiplen Dekubitusrisikofaktoren und postoperativ nach einer Dekubituschirurgie eingesetzt, um eine absolut sichere Druckentlastung zu erreichen. Sie bieten in vielen Pflegebereichen – Klinik, stationäre und ambulante sowie häusliche Kranken- und Altenpflege – neben der Sicherheit für den Die häufigsten Dekubituslokalisationen Je nachdem, wo der Druck auf die Haut einwirkt, kann sich ein Dekubitus an jeder Körperstelle entwickeln. Bevorzugt entsteht ein Dekubitus jedoch über Knochenvorsprüngen, die wenig mit Unterhautfettgewebe gepolstert sind. An den fünf klassischen Dekubituslokalisationen entwickeln sich ca. 95 % aller Dekubitalulzera. B B A C E D A Sakraler Dekubitus entsteht in Rückenlage. Der Sakralbereich dürfte die häufigste Lokalisation sein. Hier sind oftmals auch tangentiale Scherkräfte mitbeteiligt. B Fersendekubitus entsteht in Rückenlage. Einem Sakral- und Fersendekubitus ist mit 30°-Schräglagerung re und li sowie guter Fersenfreilagerung vorzubeugen. C Trochanter- dekubitus entsteht in 90°-Seitenlage. Diese ist hochriskant und sollte nicht angewendet werden, alternativ risikoarme 30°-Schräglagerung. D Knöcheldekubitus entsteht in 90°-Seitenlage. Besonders gefährdet: seitliche Fußknöchel. Zusätzlich zur 30°-Schräglagerung durch Freilagern zu schützen. E Sitzbeindekubitus entsteht beim Sitzen (Stuhl / Rollstuhl). Hierbei darf der Patient in Rückenlage liegen, da in dieser Position die Sitzbeinhöcker nicht belastet sind. Medizinprodukte- bzw. hilfsmittelassoziierte Druckschädigung, z. B. durch ein Hörgerät WISSEN 6 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Besonders sorgfältig sind die klassischen Dekubituslokalisationen wie Sakralbereich, Trochanter und Fersen zu kontrollieren. Bei ersten Anzeichen sofort mit der Druckentlastung beginnen!!! Patienten mobilisieren Immobilität ist der größte Risikofaktor. Deshalb sollte alles versucht werden, um den Patienten so schnell wie möglich zu mobilisieren bzw. ihm seine eventuell vorhandene Restmobilität zu erhalten, so z. B. durch Aufsetzen, passive und aktive Bewegungsübungen im Bett. Beim Schwerkranken bzw. beim absolut bewegungsunfähigen Patienten stellt das Umlagern zur Druckentlastung eine Form der Mobilisation dar. Hautpflege intensivieren: Eine gesunde Haut ist gegen Druckbelastungen widerstandsfähiger als eine vorgeschädigte, weshalb sie insbesondere an den klassischen Dekubitusstellen intensiv zu pflegen ist. ½ Vor allem altersbedingt trockene Haut darf beim Waschen nicht weiter ausgetrocknet werden und ist mit Reinigungs- und Pflegepräparaten mit stark rückfettenden Zusätzen zu schützen. ½ Zur Durchblutungsförderung der Haut können leichte (Klopf)Massagen und Einreibungen mit milden, rückfettenden Massageölen/-präparaten angewendet werden. ½ Kräftiges Massieren der Haut und Einreiben mit alkoholhaltigen Präparaten (z. B. Franzbranntwein) können mehr schaden als nützen. Deswegen wird davon abgeraten. ½ Ebenso hat ein Eisen und Föhnen der Haut zu unterbleiben. ½ Bei Mazerationen der Haut durch Inkontinenz kann die Haut (im Genitalbereich) durch hochwertige Inkontinenzprodukte mit Superabsorbern im Saugkern trockener gehalten werden. Hinweis: Bei schwerer Inkontinenz und ggf. im Endstadium kann eine transurethrale Katheterableitung (angeordnet durch den Arzt) dem Patienten Beschwerden durch das Wechseln von Inkontinenzprodukten ersparen. Dekubitusbehandlung mit System Komplette Druckentlastung sichern Ein Dekubitus entsteht durch anhaltende Druckeinwirkung auf die Haut bzw. Muskel- und Fettgewebe in der Tiefe. Wichtigste Maßnahme jeder Dekubitusbehandlung ist deshalb die komplette Druckentlastung zur Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Gewebedurchblutung im betroffenen Gebiet. Ohne Druckentlastung ist eine Heilung nicht möglich und alle weiteren Maßnahmen sind sinnlos. Nekrotisches Gewebe debridieren Nekrosen werden in der Regel entfernt. Eine Ausnahme bilden Nekrosen an Fersen. Hier wird nur debridiert, wenn zuvor eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), z.B. durch Ermittlung des Knöchel-Arm-DruckIndex (KADI), ausgeschlossen oder eine Rekanalisationsoperation erfolgreich durchgeführt wurde. ½ Nekrotisches Gewebe muss so früh wie möglich chirurgisch exzidiert werden, da sich unter einer Nekrose eine Infektion unbemerkt in die Tiefe ausdehnen kann. ½ Das chirurgische Débridement sollte wegen möglicher Komplikationen von einem erfahrenen Arzt unter ausreichender Anästhesie im OP durchgeführt werden. ½ Ist ein chirurgisches Débridement nicht durchführbar, ist eine möglichst rasche Wundreinigung mithilfe der feuchten Wundbehandlung, mit Wundspülungen und einer schonenden mechanischen Ablösung von Nekrosen durchzuführen. Lokalinfektion nicht übersehen Lokalinfektion und bakterielle Dermatitis sind häufige Komplikationen. Werden sie nicht frühzeitig erkannt, kann sich eine Dekubitalsepsis oder unbemerkt eine Osteomyelitis (auch Osteitis = Knochen(mark)entzündung) entwickeln. ½ Die Lokalinfektion zeigt sich prinzipiell mit den klassischen Symptomen: Rötung und Überwärmung der Hautareale rings um das Ulkus, brennende Schmerzen im Ulkusgrund und der Wundumgebung, Ödem am Ulkusrand und an der Wundumgebung sowie Bewegungseinschränkung. ½ Systemisch erwartet man Fieber, Leukozytose und ein erhöhtes C-reaktives Protein, wobei diese Symptome im Alter oft fehlen. ½ Ein tiefer Wundabstrich für die bakteriologische Kultur ist hilfreich und ermöglicht im Falle einer Sepsis eine gezielte Antibiotikatherapie. Wunden permanent feucht behandeln Aus Studien über die Wundpathophysiologie geht hervor, dass Wunden unter feuchten Verbänden besser heilen als unter trockenen. ½ Die permanente Feuchttherapie hat einen sehr guten wundreinigenden Effekt, schont Abwehrzellen, bewirkt ein heilungsförderndes Mikroklima und fördert die Bildung von Granulationsgewebe. ½ Besonders wichtig ist, dass das Austrocknen der Wundflächen verhindert wird und der Verband nicht mit der Wunde verklebt. Dies ermöglicht einen atraumatischen, schmerzarmen Verbandwechsel ohne „Zellstripping“, d. h. neugebildete Zellen werden nicht mit dem verklebten Verband abgerissen. Plastisch-chirurgische Deckung Débridement und plastisch-chirurgische Deckung mittels Lappenplastik sind dank der Fortschritte auf den Gebieten der Anästhesie und operativen Techniken möglich geworden. Erlaubt es die individuelle Situation, sollten davon auch Alterspatienten mit einem höhergradigen Dekubitus profitieren, weil Ulzera der Kategorie 3 und 4 ohne eine plastisch-chirurgische Operation nur schwer oder gar nicht zur Abheilung gebracht werden können. Nach Störfaktoren suchen Falls die Therapieprinzipien und vor allem die Druckentlastung konsequent eingehalten wurden und der Dekubitus trotzdem keine Tendenz zur Heilung zeigt, kann dies an allgemeinen Störfaktoren liegen. Anhand von sorgfältig erstellten Checklisten, die auch das individuelle Risikoprofil des Patienten berücksichtigen, sollte deshalb immer wieder nach neuen oder bestehenden Störfaktoren gesucht werden. Diese können z. B. sein eine Malnutrition, ein Zinkmangel oder eine Depression, ein anderes Mal eine Aspirationspneumonie oder eine Dehydratation, die die Heilung beeinträchtigen. Optimale Ernährung anstreben Mangelernährung (Malnutrition) zählt zu den häufigsten Komorbiditäten des älteren Menschen. Ihre störenden Auswirkungen auf die Wundheilung sind heute gut evaluiert. Deshalb gehört zur Eintrittsuntersuchung immer auch die Überprüfung des Ernährungsstatus. Ein Nutrogramm hilft bei der Aufdeckung von Defiziten und der Optimierung der individuellen Ernährungstherapie. Tipps zur Dekubitusbehandlung WISSEN 7 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Praxistipps zur Dekubitusbehandlung im Überblick Dauerhaft Druckentlastung sicherstellen Allgemeinzustand verbessern Die Wundheilung ist nicht nur ein lokales Geschehen, sondern steht in vielfältigen Wechselbeziehungen zum betroffenen Gesamtorganismus, weshalb eine Verbesserung des Allgemeinzustandes großen Einfluss auf die Heilung haben kann. Wundspülung Zur Unterstützung der feuchten Wundbehandlung können Wundspülungen z. B. mit HydroClean Solution hilfreich sein. Sie können kontinuierlich über einen eingelegten Katheter erfolgen, z. B. bei schmierigen, infektiösen Wundzuständen, oder jeweils beim Verbandwechsel. Reinigung / Konditionierung Typisch für Dekubitalulzera sind schmierige Beläge und Nekrosen, die durch die körpereigenen Reinigungsmechanismen (Autolyse) nicht mehr abgebaut werden können. Notwendig ist externe Unterstützung durch ein chirurgisches Débridement und/oder feuchte Wundbehandlung. Mullverbandstoffe o Mullverbandstoffe ve ben durch eingetrock Exsudat mit der Wun bandwechsel wird m auch das darunter lie neu gebildete Geweb mit abgerissen. Die Wundheilung wird erheblich gestört. Der Patient erleidet große Schmerzen. Chirurgisches Débridement Unter OP-Bedingungen werden vor allem große, problembelastete Ulzera debridiert. Weniger problembelastete können unter sterilen Bedingungen und adäquater Schmerzausschaltung ambulant bzw. am Krankenbett durchgeführt werden. Ein „Rumschnipseln“ an der Wunde ist obsolet. Feuchte Wundbehandlung Sollte ein chirurgisches Débridement aufgrund spezifischer Situationen (z. B. Verweigerung des Patienten, Multimorbidität) nicht möglich sein, stellt die feuchte Wundbehandlung mit hydroaktiven Wundauflagen eine effiziente Alternative zur Wundreinigung dar. HydroClean® Solution Konservierte Wundspüllösung zur antiseptischen Spülung, Reinigung und Pflege von Wunden. Ideal zum Ablösen verklebter Wundauflagen. Dekubitus abgeheilt Ein abgeheilter Dekubitus, der minutiös mit allen Höhen und Tiefen über den gesamten Behandlungsverlauf dokumentiert wurde, ist sowohl für den Patienten, seine pflegenden Angehörigen als auch für das professionelle Behandlungsteam ein Erfolg, der tiefe Berufszufriedenheit auslösen kann. Infektionsbekämpfung Prophylaktische Anwendung von Antiseptika wird wegen der zum Teil erheblichen wundheilungsstörenden und toxischen Eigenschaften diverser antiseptischer Substanzen nicht mehr empfohlen. Bei klinisch manifester Infektion sollen gut verträgliche Antiseptika nur kurzfristig zur Anwendung kommen. Die lokale Anwendung von Antibiotika beinhaltet das Risiko der Resistenzentwicklung und Allergisierung und gilt als obsolet. HydroTac® transparent Transparenter Hydrogelverband, der sich bestens dazu eignet, bei flächigen, trockenen und mäßig exsudierenden Wunden Granulationsgewebe und neugebildete Epithelien feucht zu halten. Er kann ein- und zugeschnitten werden. Exsudatmanagemen Zu wenig oder zuviel des stört die Wundhe ist es ein Zuviel an Ex den Patienten extrem den kann. Überschüs Exsudat muss desha sicher aufgenommen werden, um Komplikationen wie Mazeration oder Infektion zu reduzieren. Hydrocoll® Der Hydrocolloid-Verband für die feuchte Wundbehandlung. Durch die Gelumwandlung der hydrokolloiden Anteile schafft Hydrocoll ein feuchtes Wundmilieu, das die Wundheilung unterstützt. Hydrocoll concave hat die perfekte Passform für Ferse / Ellbogen, sacral für den Sakralbereich. WISSEN HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023 8

obsolet erkleknetes nde. Beim Vermit dem Verband egende, be Sorbalgon® Classic Die wirkstofffreie CalciumalginatKompresse bildet im Kontakt mit den Natriumionen des Wundexsudats ein hydrophiles, nicht verklebendes Gel, das die Wunde ausfüllt und feucht hält. Für tiefe Wunden steht Sorbalgon® T Classic zur Verfügung. HydroClean® Die hydroaktive SuperabsorberWundauflage für eine wirksame Wundreinigung und die effektive Wundbettvorbereitung. Der SaugSpül Mechanismus von HydroClean gibt Ringerlösung an die Wund ab. Exsudat wird aufgenommen und enthaltene Bakterien werden effektiv in der Wundauflage gebunden. Hydroaktive Wundauflagen Die Wundreinigung mit hydroaktiven Wundauflagen ist selektiv und zellschonend und auch unter häuslichen Pflegebedingungen sicher durchzuführen. Allerdings zeigt sie zeitlich gesehen nicht so „schnelle“ Ergebnisse wie ein chirurgisches Débridement, was vom Patienten und Behandler – je nach Größe des Dekubitus – Geduld und Durchhaltevermögen erfordern kann. nt Exsudat – beieilung. Vor allem xsudat, das für m belastend werssiges alb n HydroTac® Die hydroaktive Wundauflage für einen beschleunigten Wundverschluss. Sie nimmt überschüssiges Wundexsudat auf und kann Feuchtigkeit an trockene Wunden abgeben. AquaClear®-Gel-Technologie fördert eine bis zu 3-mal höhere Konzentration an Wachstumsfaktoren für eine schnellere Epithelisierung. Granulation/Epithelisierung Der Aufbau von Granulationsgewebe steht in engem Zusammenhang mit der Reepithelisierung. Denn Mitose und Migration von Epithelzellen können nur auf einer feuchten Granulation stattfinden. Ein ausgewogen feuchtes Wundmilieu zu fördern und zu erhalten sowie chemische und mechanische Irritationen zu vermeiden, sind die wichtigsten Aufgaben in diesen Phasen. Zetuvit® Plus & Zetuvit® Plus Silicone Superabsorber-Saugkompressen für stark exsudierende Wunden, mit sicherem Exsudateinschluss, guter Polsterwirkung und Drapierfähigkeit. Zetuvit Plus Silicone mit Silikonwundkontaktschicht vereint hervorragendes Exsudatmanagement mit einfacher und atraumatischer Wundversorgung. Ggf. neue Anforderungen an Wundauflagen Das Dekubitalulkus ist eine sekundär heilende Wunde mit zumeist schlechter Heilungstendenz, sodass es nicht selten vorkommt, dass sich die Wunde noch teils in der Reinigungsphase befindet, während sich an anderer Stelle bereits Granulationsgewebe und ein erster Epithelsaum zeigt. Dann kann es erforderlich werden, auch auf Wundauflagen mit differenzierten Eigenschaften umzustellen. Ebenso stehen innovative Wundauflagen zur Verfügung, die sich an schwierig zu verbindenden Körperteilen und Gelenken befinden. Schmerz- bekämpfung Mit dem Dekubitus sind zumeist chronische, diffuse Schmerzen verbunden, die den ganzen Körper erfassen und jeden Lagewechsel zur Qual werden lassen. Mit Schmerztherapie möglichst dauerhaft eine weitestgehende Schmerzfreiheit anstreben. Applikation von Wundauflagen Jede Wundauflage – unabhängig vom Material – muss so appliziert werden, dass sie ohne zu verkleben engen Kontakt zum Wundgrund hat. Nur dann ist sie in der Lage, keimbelastetes Exsudat aufzunehmen bzw. nekrotisch-fibrinöse Beläge aufzuweichen und abzulösen. Zudem muss die Auflage dem Wundzustand entsprechen, d. h. ist die Wunde flächig, tief oder zerklüftet? Exsudiert sie stark? Ist sie verkrustet oder infiziert? Malnutrition In Untersuchungen wurde die schlechte Heilungstendenz von Druckulzera mit einer Malnutrition in Verbindung gebracht. Deshalb ist in Abstimmung mit dem Patienten eine adäquate Nahrungsaufnahme mit erhöhtem Eiweißangebot und ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen. WISSEN 9 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Bei einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI) und dem Auftreten eines Ulcus cruris venosum ist eine sachgerechte Kompression mithilfe von Kompressionsverbänden unerlässlich. HARTMANN bietet mit dem Pütter-Sortiment eine breite Palette hochwirksamer Produkte für die Kompressionstherapie. Diese Erfahrung kombiniert HARTMANN jetzt mit der von Sigvaris, einem Spezialisten für medizinische adaptive Kompressionssysteme, kurz MAK, und bietet ein innovatives Produktportfolio. Die neuen MAK Compreflex® Standard Calf für die Wade und Compreboot® Standard Foot für den Fuß überzeugen durch ihre anwenderfreundliche Handhabung, fördern das Selbstmanagement, erhöhen die Lebensqualität und optimieren die Therapie. Was sind MAK eigentlich? Bei den Compreflex®- und Compreboot®-Produkten handelt es sich um wiederverwendbare Kompressionsbandagen, die den Unterschenkel oder den Fuß umschließen und mit Klettverschlüssen auf sich selbst haften. Der notwendige Kompressionsdruck wird bei Compreflex® Standard Wade durch einen patentierten Klettverschluss, den sogenannten Accutab®, einfach und präzise in einem Bereich von 21 bis 46 mmHg eingestellt. Unter dem System wird zunächst ein schützender Unterziehstrumpf angelegt. Die Vorteile von Compreflex® Standard Calf MAK bieten zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Kompressionsverbänden. Schnelle und effektive Kompression Mit Compreflex® Standard Calf und Co. entsteht wie bei Kurzzugbinden eine Kompression mit einem hohen Arbeitsdruck und einem niedrigen Ruhedruck. Die Kompression unterstützt die Heilung des Ulcus sowie eine effektive Ödemreduktion und reduziert Schmerzen. Das Kompressionssystem wird daher zur Entstauung venöser Ödeme und zur Behandlung chronisch venöser Insuffizienz, u. a. Ulcus cruris venosum, eingesetzt. Die MAK von HARTMANN können dabei auch problemlos mit einem darunterliegenden Wundverband, wie z. B. Zetuvit® Plus, kombiniert werden. Einfaches Selbstmanagement Compreflex® Standard Calf kann vom Patienten oder seinen Angehörigen einfach und selbstständig angelegt werden. Der Druck, den die Kompressionsbandage auf das Bein ausübt, kann bei Bedarf (z. B. Umfangänderung) nachjustiert werden. MAK können Tag und Nacht getragen Medizinisches adaptives Kompressionssystem Eine neue Option für die Kompressionstherapie Eine erfolgreiche Kompressionstherapie, z. B. bei einer chronisch venösen Insuffizienz, erfordert ein korrektes Anlegen und eine hohe Adhärenz des Patienten. Beides wird mit den neuen medizinischen adaptiven Kompressionssystemen von HARTMANN erleichtert, die durch autonomes Handling und Selbstmanagement die Lebensqualität der Patienten steigern. PRAXIS 10 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

und zur Hygiene sowie zur Hautpflege einfach abgenommen werden. Nachhaltige Behandlung Alle Produkte sind bei 30 Grad waschbar und bis zu sechs Monate wiederverwendbar. Weitere Effizienzpotenziale ergeben sich aus der Selbstanwendung der Kompressionsbandagen. Es sind weniger Besuche in der Klinik, in der Arztpraxis oder in einem Wundzentrum erforderlich. Auch Pflegekräfte können die Anwendung leicht erlernen, sodass die Handhabung schnell und zeitsparend durchzuführen ist. Steigerung der Lebensqualität Der niedrige Ruhedruck sorgt für hohen Komfort. Compreflex® Standard Calf kann zudem mit normaler Kleidung und Schuhen kombiniert werden und ist angenehm zu tragen. Zugleich sind regelmäßige Wechsel der Wundauflage einfach möglich. All dies erleichtert die Einhaltung der Therapievorgaben und die Adhärenz des Patienten, der eine höhere Unabhängigkeit genießt. Das Produktsortiment steht in verschiedenen Größen zur Verfügung. Für Patienten, die eine Sondergröße an bestimmten Bereichen der Wade benötigen, kann das Wadenteil mit einer Klettverschlussverlängerung auf einen um bis zu 10 cm größeren Wadenumfang angepasst werden. Zusätzlich umfasst das Sortiment auch weiche Unterziehstrümpfe mit flachen, außenliegenden Nähten für eine zusätzliche Kompression von 10 bis 15 mmHg. Einfach zu verordnen Compreflex® Standard Calf und Compreboot® Standard Foot sind als Hilfsmittel verordnungs- und erstattungsfähig. Damit fallen sie nicht in das Verordnungsbudget des Arztes. Hier noch ein paar Tipps für die korrekte Verordnung: ½ Jedes Hilfsmittel auf separaten Rezepten verordnen, auch getrennt von Verbandmitteln. ½ Auf dem Rezept die Nummer 7 für Hilfsmittel markieren und die genaue Indikation (ICD-10-Code), die Anzahl der Produkte, die betroffene Seite, den Druck in mmHg, den Produktnamen und die 10-stellige Hilfsmittelnummer angeben. ½ Unterziehstrümpfe auf grünem Rezept für Selbstzahler verordnen. Yplhn.de/wfmak Das Compreflex®-Sortiment Compreflex® Standard Calf für die Wade ½ Kompressionsbereich 21 bis 46 mmHg ½ Einstellen des Kompressionsdrucks mithilfe von Klettverschlüssen, präzise Druckjustierung mittels Accutab® ½ Auch für eine leichte Kompression ½ Inkl. 2 Unterziehstrümpfen ohne Kompression zur Hautschonung ½ Optimaler Sitz durch den vorgeformten Wadenbereich ½ Einfaches Anziehen ohne Verrutschen dank StretchEinsatz und entgegenlaufender Klettverschlüsse ½ Atmungsaktives, weiches und anschmiegsames Material ½ Parallel verlaufende Bänder für gleichmäßige Druckverteilung ½ Hilfsmittelnummer 17.06.23.2005 So funktioniert die Anwendung von Compreflex® Standard Calf: [1] Für die Größenbestimmung das Bein an fünf Messpunkten ausmessen. [2] Unterziehstrumpf anlegen und auf korrekten Sitz ohne Falten prüfen. [3] Mithilfe der Einstiegshilfe hineinschlüpfen ... [4] und anschließend die Klettverschlüsse ohne Zug locker schließen. [5] Einstellen des gewünschten Drucks mithilfe der Accutabs. 1 2 3 4 5 Unterziehstümpfe mit Kompression ½ Leichte Kompression von 10 bis 15 mmHg an Fuß und Fußgelenk oder Fuß, Fußgelenk und Wade ½ Weich und mit flachen, außenliegenden Nähten ½ Gepolsterte Sohle für mehr Komfort ½ Ermöglichen das Tragen normaler Schuhe Compreboot® Standard Foot für den Fuß ½ Kompressionsbereich bis 40 mmHg ½ Klettverschlüsse für eine leicht einstellbare Kompression sowie optimale Passform ½ Hilfsmittelnummer 17.06.23.3005 PRAXIS 11 HARTMANN WUNDFORUM1 / 2023

Rund 50 Gäste folgten der Einladung in die HARTMANN Repräsentanz in der Berliner Friedrichstraße. Gastgeberin und Moderatorin Daniela Piossek, Leiterin des Referats Gesundheitspolitik bei HARTMANN, konnte drei hochkarätige Experten zur Podiumsdiskussion begrüßen und startete mit der Frage nach deren Assoziation zum Motto der Veranstaltung. Die Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90 / Die Grünen) erinnerte daran, dass man vor einer großen gesellschaftlichen Herausforderung stehe, was die Versorgung älterer und kranker Menschen angehe. Und das vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sowie einer schwierigen strukturellen und personellen Lage in der Pflege. Eine hoch qualifizierte, akademische Pflege-Ausbildung könne ein Schlüssel zur Lösung sein, so Schulz-Asche. Christine Vogler, die Präsidentin des Deutschen Pflegerates, forderte jährlich 10.000 Studienplätze, um den Bedarf zu decken. Sie wies darauf hin, dass man unter den momentanen Strukturen zukünftig „eine qualitativ gute Versorgung nicht mehr sichern können“ werde und ergänzte: „Wenn wir kein Pflegepersonal mehr haben, wird es auch keine Spitzenmedizin mehr geben“. Mit den Gesetzen, „die jetzt auf den Markt kommen“ würde man einfach nur genauso weitermachen wie frühere Regierungen. So würde man aber „nichts retten. Im Gegenteil: Es wird an vielen Stellen schwieriger werden“. Parlamentarischer Jahresempfang Qualität & Quantität Am 28. März fand in Berlin der parlamentarische Jahresempfang der PAUL HARTMANN AG statt. Die Experten diskutierten dabei das Thema „Versorgungssicherheit – Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen meistern unter Einbindung der Fachkompetenz der Pflegekräfte“. Entwicklung im Rückschritt Norbert Grote, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (BPA), stellte eine „rückschrittliche Entwicklung“ in der Pflege fest, „und das ist das erste Mal, dass ich das so offen sage“. Deutschland sei immer „wohlstandsmehrend unterwegs“ gewesen, das sei nun erstmals nicht mehr so. Dieser Rückschritt und deren Auswirkungen auf die Langzeitpflege seien von der Politik noch nicht wahrgenommen worden, so Grote. Deutschland habe es bisher trotz seiner schwierigen demografischen Entwicklung immer geschafft, Versorgungssicherheit garantieren zu können. „Berufspolitisch“ – also was die Möglichkeiten einer Aus-und Weiterbildung angehe – sei man jetzt sehr gut aufgestellt, aber „versorgungspolitisch“ agiere man rückschrittlich. Daniela Piossek wies darauf hin, dass das Problem des Fachkräftemangels und fehlender Strukturen auch im Bereich der Wundversorgung bestehe. Es sei ebenso ein Problem, dass gut Norbert Grote, Kordula Schulz-Asche und Christine Vogler waren beim parlamentarischen Abend zu Gast bei HARTMANN. ausgebildetes Fachpersonal, das über jahrzehntelange Berufserfahrung verfüge, in manchen Situationen plötzlich nicht mehr tätig sein dürfe, weil ihm bestimmte Zusatzausbildungen fehlen würde. So stelle sich auch die Frage, wie man die jetzige „Personal“-Lücke schließen könne, resultierend aus einer modernen Ausbildung, die aber erst in einigen Jahren Personal hervorgebracht haben wird einerseits und dem bereits bestehenden akuten Bedarf an Fachkräften andererseits. „Wir sind also darauf angewiesen, die Fachkräfte einzubinden, die bereits jetzt vor Ort sind. Muss eigentlich jede gut ausgebildete Kraft auch wirklich jeden Verbandwechsel machen?“ Viele solcher Tätigkeiten könnten auch delegiert werden, so Piossek. Christine Vogler stimmte ihr zu und betonte die Wichtigkeit einer berufseinheitlichen Aus-, Fort-und Weiterbildung. Unter den herrschenden momentanen Strukturen sei es zudem sehr schwierig, bereits aus dem Ausland angeworbenes Fachpersonal längerfristig in Deutschland zu halten. Man brauche zudem auch die Heilkundeübertragung, denn zukünftig würden „nicht mehr fünf Leute am Patienten arbeiten, sondern nur noch einer“. Norbert Grote konzedierte, dass die Politik manches auch richtig gemacht habe, zum Beispiel stehe jetzt ein Personalbemessungsinstrument zur Verfügung. „Das zeigt uns, welche Bedarfe es qualifikationsorientiert und aufgabenteilig in der Langzeitpflege gibt.“ Allerdings würde durch dieses Instrument auch sehr klar aufgezeigt, dass die erforderlichen Quantitäten – aber auch die Qualitäten – nicht zur Verfügung stehen würden. Wenn man „gute Dinge mache“, müsse man also auch die Folgen mitbedenken, so Grote. 12 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023 PRAXIS

Eine erfolgreiche Wundbehandlung erfordert immer auch indikationsgerechte Produkte für die aktuelle Wundsituation. Um die Auswahl für medizinisches Fachpersonal in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, in der Klinik oder in der Arztpraxis sicherer zu machen und zugleich die Anwendung zu vereinfachen, hat HARTMANN eine praktische neue App entwickelt: Simply Wound Care. Die Simply Wound Care App hilft dem Anwender, in einem dialoggeführten Verfahren anhand verschiedener Kriterien das passende Produkt zu finden. Interaktiv mit praktischen Auswahlmöglichkeiten und Filtern werden dabei z. B. diese Informationen abgefragt: ½ die Wundart, ½ das Exsudatlevel ½ und gewünschte Eigenschaften der Wundauflage wie „wasserfest“ oder „zuschneidbar“. Anschließend zeigt Simply Wound Care die geeigneten Produkte an – mit allen relevanten Informationen wie Produktdetails, Größen und Bestellinformationen. Alternativ ist auch eine Suche direkt nach Produktkategorien möglich, wenn der Anwender z. B. schon weiß, dass er ein Produkt zum Exsudatmanagement benötigt. Mit all diesen Funktionen verringert Simply Wound Care die Komplexität der Behandlung und stellt einen indikationsgerechten Einsatz von Qualitätsprodukten sicher. Mehr als nur Produktinformationen Simply Wound Care kann aber noch weit mehr. Die App bietet außerdem eine Vielzahl von Tools, die dem medizinischen Fachpersonal helfen, ihr Wissen auf dem Gebiet des Wundmanagements zu vertiefen und eine bessere Wundversorgung zu gewährleisten. Dazu zählen unter anderem praktische Informationen und Anwendungsvideos zu Hilfsmitteln, Tipps zu aktuellen Branchenveranstaltungen und Weiterbildungsmöglichkeiten, aktuelle News über Produkte und andere Neuheiten rund um die Wundversorgung und die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Fachleuten des Gesundheitswesens über die LINK-Plattform. Alle Funktionen sind nur einen Klick entfernt. Die App ist auf Smartphones und Tablets zu benutzen und steht kostenlos sowohl im Google Play Store für Geräte mit Android als auch im Apple App Store für Mobilgeräte mit iOS zur Verfügung. Yplhn.de/wfsi Simply Wound Care Wundversorgung vom Experten – jetzt nur einen Klick entfernt Gerade bei der Vielzahl an Wundauflagen ist es nicht immer einfach, die passende zu finden. Dabei hilft jetzt eine neue App von HARTMANN. PRAXIS 13 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Eine unzureichende Händehygiene ist einer der Gründe für nosokomiale Infektionen, auch Healthcare-Associated Infections, kurz HAI genannt. In der Folge sind nicht nur vermeidbare Todesfälle zu verzeichnen, es entstehen auch hohe Kosten für die Gesellschaft. Gefordert sind also sinnvolle Systeme, um die Compliance bei der Händehygiene zu steigern. Das fordern auch Experten. „Um Defizite in der Händedesinfektions-Compliance bzw. deren Veränderungen sichtbar zu machen, ist die Etablierung von Messsystemen unerlässlich“, meint die KRINKO bereits 20162 . Und Kampf G et al. 3 sagen: „Eine erhöhte Compliance bei der Händehygiene, mit dem ordnungsgemäßen Einsatz von alkoholischen Einreibepräparaten, kann nosokomiale Infektionen bis zu 40 % reduzieren.“ Mit NosoEx bietet HARTMANN jetzt genau solch ein System, das intelligente Spender und das Monitoring von Berufsgruppen verbindet. Drei Komponenten, ein System NosoEx umfasst drei Komponenten: ½ Das Sensormodul [A] wird am Spender befestigt und erfasst die Durchführung von Desinfektionen und zugleich die Abgabemenge. ½ An der Kleidung des Personals werden die Transponder [B] befestigt. Sie unterscheiden sich farblich je nach Berufsgruppe. Ganz wichtig dabei: Alle Daten werden anonym erhoben, ein Rückschluss auf Einzelpersonen ist nicht möglich. ½ Zentraler Knotenpunkt für eine Station ist der Data Hub [C], der alle Daten in der NosoEx-Software zusammenführt. Alle Zahlen auf einen Blick Mit NosoEx werden alle Desinfektionen erfasst [siehe Grafik unten]. Diese Daten bilden die Grundlage für eine Vielzahl interessanter Auswertungen: ½ Die Übersicht ermöglicht einen Überblick zur Händehygiene-Situation sowie berufsgruppen- und stationsbezogene Vergleiche. ½ Die Stationskarte zeigt den Grundriss mit Spender-Typ und Position sowie Zusatzinformationen wie Desinfektionszahlen und Füllstand. ½ Im Bereich Analyse & Reporting werden Desinfektionszahlen im Zeitverlauf dargestellt. Zusätzlich ist die Einbeziehung weiterer Daten (z. B. die Bettenbelegung) möglich. In der Praxis gute Erfahrungen Mit diesen Informationen lässt sich vielen im Klinikalltag auftretenden Herausforderungen begegnen. Waren manche Spender ständig leer oder wurden andere kaum benutzt? Das Monitoring zeigt jetzt sofort an, wenn Spender aufgefüllt werden müssen. NosoEx® zur Erfassung und Auswertung aller Händedesinfektionen Digital zur besseren Händehygiene 90 % der Erreger im Gesundheitswesen werden über die Hände übertragen1 und nur jede zweite erforderliche Händedesinfektion wird tatsächlich praktiziert.2 Um diese Situation zu verbessern, helfen digitale Systeme, die alle Desinfektionen erfassen, sie auswerten und damit wertvolles Feedback geben. 2 3 4 1 So funktioniert NosoEx® [1] Anonyme Erfassung der Betätigung des Desinfektionsmittelspenders durch das NosoEx-Sensormodul. [2] Weiterleitung der Daten über NosoEx-eigenes Netzwerk. [3] Übertragung der Daten vom Sensormodul und durch die Transponder der Mitarbeiter zum Data Hub durch einfaches Vorbeilaufen. Der Data Hub sammelt alle Daten und überträgt diese an den Server eines zertifizierten Rechenzentrums in Deutschland. [4] Zugriff auf die NosoEx-Daten über eine verschlüsselte Verbindung. Einsicht detaillierter Auswertungen über das tatsächliche Desinfektionsverhalten in der Einrichtung. PRAXIS 14 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

Oder entsprachen nicht alle Stationen den Hygiene-Standards und fehlten konkrete Daten, um das Hygiene-Verhalten verbessern zu können? Mit NosoEx haben die Hygienefachkräfte aussagekräftige Daten, um gezielt Berufsgruppen anzusprechen und Rückmeldungen über die Händehygiene zu geben. Die Hygiene-Qualität kann sich mit dem Einsatz von NosoEx also signifikant verbessern. Das bestätigt auch eine Untersuchung der Sozialstiftung in Bamberg. Zwei Krankenhausstationen wurden dabei verglichen. Während die Kontrollstation nur Spendermodule erhielt, wurden auf der sog. Interventionsstation zusätzlich Transponder eingesetzt und die Mitarbeiter erhielten regelmäßig Feedback über Stationsmonitore. Die Ergebnisse waren deutlich. Im Vergleich zur Kontrollstation stieg auf der Interventionsstation die Zahl der Händedesinfektionen um 11,2 %, die Abgabemenge pro Desinfektion um 16,3 % und der Gesamtverbrauch an Händedesinfektionsmitteln um 23,2 %. „NosoEx beeinflusst die Sichtbarkeit von Hygiene auf der Station. Alle wurden durch den Feedbackmonitor und die Transponder täglich daran erinnert, wie wichtig die Händehygiene ist. NosoEx kann damit ein wichtiger Baustein einer guten Händehygiene-Compliance sein“, meint Lena Schomakers, die Projektleitung Krankenhaushygiene in Bamberg. Nach individuellen Anforderungen Jede Klinik hat eigene Strukturen, Abläufe und Anforderungen. Daher gibt es NosoEx auch in zwei Varianten: NosoEx Basic ermöglicht eine schnelle Implementierung sowie eine leichte Komplettausstattung. NosoEx Advanced bietet zudem detaillierte Einblicke durch den Einsatz von berufsgruppenspezifischen Transponder. Zusätzlich kann die Händehygiene über das Stationsfeedback transparent für das Stationspersonal dargestellt werden. Yplhn.de/wfnoso 1: Kramer A (2006) GMS Krankenhaushyg Interdiszip 1(1): Doc14 2: KRINKO (2016) Bundesgesundheitsbl 59: 1189-1220. 3: Kampf G et al. (2009) Dtsch Arztebl Int 106(40): 649-655. IMPRESSUM A B C Herausgeber: PAUL HARTMANN AG, Postfach 1420, 89504 Heidenheim, Telefon: 0 73 21 / 36 - 0, Fax: 0 73 21 / 36 - 3637, http://www.hartmann.de, Verantwortlich i. S. d. P.: Bernhard Graf Redaktion: cmc centrum für marketing und communication gmbh, Erchenstraße 10, 89522 Heidenheim Druck: Wahl-Druck GmbH, 73431 Aalen Bildnachweise: AdobeStock: AnnaStills (5), Patrick Daxenbichler (5), Rafa Jodar (5), lial88 (5), C Malambo/peopleimages.com (1, 2), Satjawat (5), spotmatikphoto (15), SusaZoom (5), TippaPatt (3); FooTToo (10); GettyImages: peopleimages.com (13); von Hallern (8); Kruschwitz (9); Lang (8); alle anderen PAUL HARTMANN AG Haftung: Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen können Herausgeber und Redaktion trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht mit der des Herausgebers identisch sein muss. Eine Gewähr für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann nicht übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom Absender im Einzelfall anhand anderer verbindlicher Quellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Copyright: Alle Rechte, wie Nachdrucke, auch von Abbildungen, Vervielfältigungen jeder Art, Vortrag, Funk, Tonträger- und Fernsehsendungen sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise oder in Übersetzungen, behält sich die PAUL HARTMANN AG vor. Für ein kostenloses Abonnement registrieren Sie sich bitte online – in Deutschland unter www.wundforum.de, in Österreich unter hartm.at/ wundforum und in der Schweiz mit einer E-Mail an ivf.post@hartmann.info HARTMANN WundForum erscheint zweimal jährlich. ISSN 0945–6015. ISSN für die Online-Ausgabe 1434-310X. Ausgabe Juni 2023. PRAXIS 15 HARTMANN WUNDFORUM 1 / 2023

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