WundForum 2/2019

Weichteilmantels durch die Ver- fahren der plastischen Chirurgie unumgänglich. Zur Konditionierung des Wund- grundes eignen sich wiederum tamponierbare, hydroaktive Wundauflagen wie HydroClean cavity und Sorbalgon. Ist ggf. ein Wundverschluss durch Spontan­ epithelisierung möglich, empfiehlt sich im Anschluss an die Konditio- nierung mit HydroClean [3,8,9,10,11] eine Förderung der Epithelisierung durch HydroTac [4,5,6] . Der Wundverband bei akuten Wunden Je nach ihrer Entstehung heilen Wunden primär oder sekundär. Die primär heilende Wunde stellt dabei wenig Anforderungen an einen Wundverband. Die glatten Wundränder werden mit einer Naht verbunden, die Heilung läuft im Verborgenen ab. Der Wundverband hat dabei lediglich Schutzaufgaben. Bei sekundärer Wundheilung muss zur Defektfüllung Granu- lationsgewebe aufgebaut wer- den, das dann als „Bett“ für die anschließende Epithelisierung oder eine plastisch-chirurgische Deckung dient. Damit sich aber Granulationsge- webe entwickeln kann, muss die Wunde erst sauber, infektfrei und gut durchblutet sein, was im Falle der traumatisch bedingten Wunde in der Regel durch die chirurgi- schen Maßnahmen der Wundrevi- sion und des Wunddébridements zu erreichen ist. Die Wundheilungsvorgänge lau- fen bei der Sekundärheilung also „offen“ ab. Der Wundverband muss deshalb wie eine Ersatzhaut wirken und wesentliche Aufgaben einer intakten Haut übernehmen. Dazu zählen der Schutz 7 7 vor mechanischer Irritation wie Druck, Stoß oder Scheuern, 7 7 vor Sekundärinfektionen, 7 7 vor Austrocknung und Verlust von Körperflüssigkeiten (Elek­ trolytverlust) sowie 7 7 vor Wärmeverlust. Darüber hinaus beeinflusst der Wundverband aber auch das Hei- lungsgeschehen in allen Phasen: 7 7 Durch die Aufnahme von überschüssigem, mit Detritus, Fremdkörpern und Keimen belasteten Exsudats unterstützt der Wundverband die körper- eigenen (autolytischen) Reini- gungsmechanismen und trägt damit zur Infektionsbekämp- fung bzw. -prophylaxe bei. 7 7 Durch Schaffung eines ausge- wogen feuchten Wundmilieus wird die Bildung von Granula- tionsgewebe und Epithel ange- regt, wodurch sich gute Vor- aussetzungen für eine rasche Wundkonditionierung ergeben. 7 7 Durch atraumatische, d. h. nicht mit der Wunde verkle- bende Wundauflagen wird zudem die für die Heilung erforderliche Wundruhe sicher- gestellt. Wundheilungsstören- des „Zellstripping“ beim Ver- bandwechsel wird vermieden. Nun erfüllen aber nicht alle Wundauflagen diese grundlegen- den Anforderungen gleich gut. Und auch die große Anzahl der zur Verfügung stehenden spe- zialisierten Wundauflagen macht es Ärzten und Wundtherapeuten nicht gerade leicht, dasjenige Pro- dukt zu finden, das indikations- und phasengerecht „passt“. Die Lösung: HydroTherapy für (fast) alle Fälle Mit wenigen Ausnahmen ist die feuchte Wundbehandlung Goldstandard bei der Behandlung sekundär heilender, akuter und chronischer Wunden. Die Hydro- Therapy ermöglicht dabei mit nur zwei Präparaten – HydroClean und HydroTac – eine phasen- gerechte Feuchttherapie, die sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich einfach durchzuführen ist: von der Reini- gung und Konditionierung bis zur Reeptihelisierung. Mit HydroClean reinigen und konditionieren Unter den hydroaktiven Wund- auflagen nimmt HydroClean im Hinblick auf das Wirkungsprinzip eine Sonderstellung ein. Durch einen Saugkern aus wirkstoff- freiem und chemisch inertem Superabsorber (SAP), der mit Ringerlösung getränkt ist, verfügt HydroClean über einen einzig- Primäre Wund- heilung: Heilung bei glatten, dicht aneinanderliegenden Wundflächen einer Schnittwunde ohne nennenswerten Substanzverlust und ohne Infektion. Die Wundnaht wird mit trockenen Wundauf- lagen vor Einwirkung äußerer Noxen geschützt. Verzögerte Primärheilung: Ist aufgrund der Wundentstehung mit einer Infektion zu rechnen, darf die Wunde nicht mit Naht verschlossen werden. Zur Beob- achtung der Ent- wicklung wird der Wundspalt tampo- niert und einige Tage offengehalten. Sekundäre Wund- heilung: Heilung größerer Gewebsde- fekte durch Aufbau von Granulations­ gewebe, Reepitheli- sierung und Umbil- dung zur Narbe. Behandlungsstan- dard ist die feuchte Wundbehandlung zur Schaffung eines proliferationsfördern- den Mikroklimas. Epitheliale Wund- heilung: Vollstän- dige Regeneration der Epidermis bei Verletzungen, die auf die Epidermis beschränkt sind (z. B. Schürfwunden, Spalthautentnahme- stellen). Die Ree- pithelisierung lässt sich mit HydroTac fördern. Arten der Wundheilung – quantitative Klassifikation Schwerpunkt 7 HARTMANN WundForum 2/2019

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