DESINFACTS | Ausgabe 1/2022

Anteil stationärer Patient/innen mit nosokomialen Infektionen von 2017 bis 2020 [1]. 19 WISSEN Nosokomiale Infektionen nahmen insgesamt zu, jedoch nicht alle Arten So berichtet der BARMER Krankenhausreport 2021, der auf ca. 8,8 Millionen Versichertendaten basiert, für Deutschland NI-Raten von 5,5-5,7 % für 2017 bis 2019 – jeweils bezogen auf jährliche Fallzahlen um 1,3 Millionen. Trotz ca. 15 % weniger behandelter Fälle lag die NI-Rate jedoch 2020 mit insgesamt 6,3% über diesen Werten [1]. Besonders in den ersten Wochen der Pandemie war der Anstieg mit 6,8 % recht deutlich und ebbte dann im Jahresverlauf wieder ab. Weltweiter Anstieg der Rate nosokomialer Infektionen Nebeneffekt der COVID-19-Pandemie Eines der erklärten Hauptziele der Infektionsprävention ist die kontinuierliche Reduktion nosokomialer Infektionen (NI). In der Vergangenheit ist dies in deutschen Krankenhäusern auch weitestgehend gelungen. Allerdings machte die COVID-19-Pandemie dieser Entwicklung einen Strich durch die Rechnung. So stieg im ersten Pandemiejahr 2020 die NI-Rate laut dem BARMER Krankenhausreport im Vergleich zu den Vorjahren leicht an – und das, obwohl insgesamt weniger Menschen im Krankenhaus behandelt wurden [1]. Auch international wurden für die Frühphase der Pandemie erhöhte NI-Raten berichtet [2-4]. 2017 2018 2019 2020 5,6 5,7 5,5 6,3 KW 3-12 KW 13-23 KW 24-41 KW 42-50 5,8 6,8 6,5 6,2 2020:

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