DESINFACTS | Ausgabe 1/2022

Mission: Infection Prevention (M: IP®) verfolgt zwei Ziele für Krankenhäuser: die Opportunitätskosten im Zusammenhang mit nosokomialen Infektionen transparent zu machen und die Optimierung der Möglichkeiten durch Überprüfung und Verbesserung der Hygieneprozesse sowie von Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von vermeidbaren nosokomialen Infektionen (HAIs). In Europa erkranken jedes Jahr mehr als 3,8 Millionen Menschen an einer nosokomialen Infektion. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Fortschritte bei der Infektionsprävention erzielt. Dennoch gaben in einer kürzlich durchgeführten HARTMANN Umfrage unter medizinischen Fach- und Führungskräften im deutschen Krankenhauswesen mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass nosokomiale Infektionen für Krankenhäuser heute und in Zukunft einen erheblichen Risikofaktor darstellen und sogar ihre Existenz bedrohen. Auch der Ende letzten Jahres veröffentlichte Krankenhausbericht 2021 der deutschen Krankenkasse Barmer zeigt, dass die Gefahr, während eines Krankenhausaufenthalts eine HAI zu bekommen, im Zuge der Covid-19-Pandemie zugenommen hat. Die Gründe dafür sind: ein anderer Patientenmix (mehr Komorbiditäten), ein längerer Krankenhausaufenthalt und eine geringere Einhaltung von Maßnahmen zur Infektionsprävention, die häufig mit einer höheren Arbeitsbelastung des Personals einhergeht. Durch effiziente und standardisierte Maßnahmen zur Infektionsprävention können Einrichtungen ihre Patienten schützen und ihren Arbeitsablauf erfolgreicher gestalten. Durch Infektionen entstehen Kosten die vermeidbar sind. Mit Maßnahmen zur Infektionsprävention lassen sich solche Kosten vermeiden. Schaffung von Transparenz bei Infektionsinzidenz und Kosten Besonders wichtig ist es, Transparenz für das Krankenhausmanagement und die Teams zur Prävention und Kontrolle von Infektionen zu schaffen. Deshalb hat HARTMANN mit M: IP® Analysis ein neues Tool entwickelt, mit dem Krankenhäuser die Häufigkeit und Kosten von nosokomialen Infektionen auf Einrichtungsebene transparent darstellen können. Dies gibt Hinweise darauf, wo Prozesse optimiert und Opportunitätskosten gezielt gesteuert werden können. Die Infektionsinzidenz in Krankenhäusern kann durch die Anwendung in beliebiger Detailtiefe (z. B. auf Abteilungsebene) lokalisiert und wirtschaftliche Kennzahlen dargestellt werden. Diese umfassen auch die Kosten, die durch eine diagnostizierte Infektion entstehen und das entsprechende Optimierungspotenzial. Die Digitalisierung der Infektionsprävention bietet den Vorteil, dass Krankenhausdaten transparent sind und dadurch Lösungen für Hygiene und Prozessoptimierung direkt aus der jeweiligen Einrichtung abgeleitet werden können. Auf diese Weise unterstützt HARTMANN das Krankenhauspersonal bei der Steigerung der Patientensicherheit sowie bei der Verbesserung der Gesundheit des Personals. Patientensicherheit und Aufklärung zur Risikovermeidung „HARTMANN bietet ein ganzheitliches Programm zur Infektionsprävention. Das reicht von der individuellen Beratung in Kliniken und Pflegeheimen – z. B. Optimierung von Prozessen und Unterbrechung von Risikoketten – bis zur Aufklärung der Öffentlichkeit, um die Infektionsprävention verständlich zu machen“, erklärt Thomas Haeni, Vizepräsident des HAI-Programms bei HARTMANN. „Mit Hilfe digitaler Datenanalyse und standardisierter Evaluierungsbögen lassen sich Verbesserungspotenziale ermitteln. Anschließend erfolgt eine Überarbeitung der Protokolle – SOPs – in Zusammenarbeit mit dem medizinischen Personal vor Ort. Solche SOPs können auch digital erfasst und an die individuellen Prozesse der Klinik angepasst werden. Dies vereinfacht die Umsetzung in der Praxis und dadurch auch die Einhaltung dieser Prozesse. Durch eine kontinuierliche Bewertung wird sichergestellt, dass die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.” 18 FORUM Daten gegen Infektionen im Krankenhaus M: IP®-Analyse-Tool Nosokomiale Infektionen sind eine der größten vermeidbaren Bedrohungen für die Sicherheit von Patienten. Abgesehen davon, dass sie Leiden verursachen, können diese auch medizinischen Einrichtungen dauerhaften wirtschaftlichen Schaden hinzufügen. Die geschätzten jährlichen Gesamtkosten in Europa belaufen sich auf über 7 Mrd. €. Die HARTMANN GRUPPE hat eine neue Kampagne gestartet, um die Lage der Krankenhäuser im wichtigen Kampf gegen nosokomiale Infektionen zu verbessern.

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