WundForum 1/2020

Praxis 21 HARTMANN WundForum 1/2020 Etwas gegen die bestehende und größer werdende Personalnot zu unternehmen, war die Zielset- zung des Deutschen Pflegepreis 2020 in der Kategorie Praxis. Das Thema lautete daher: „Mitarbei- ter für die Pflege gewinnen und binden. Erfolgreiche Konzepte aus der Praxis“. Angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland wird es zu einem relevanten Anstieg von pflegebedürftigen Personen kommen, was die Pflege vor viel- fältige Herausforderungen stellt. Eine vorrangige Aufgabe ist dabei die Bewältigung des bereits sehr spürbaren Fachkräftemangels. So interessierten in der Ausschrei- bung vor allem Projekte, Ideen oder einzelne Maßnahmen, die dem bestehenden und wahr- scheinlich noch wachsenden Personalengpässen in der Pflege entgegenwirken. Auch wenn das Coronavirus dafür gesorgt hat, dass der Deut- sche Pflegetag vom 12. bis 14. März 2020 in den November 2020 verschoben werden musste, hat eine unabhängige Jury aus den Einsendungen drei Preisträger gekürt, deren Arbeiten wertvolle Anregungen für Kolleginnen und Kollegen in der Pflegebranche sein können. Es gilt aber auch, Pflege- rkennung n bewältigende Herausforderung unter den Möglich- keiten der deutschen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen dar. Ein Konzept für die Ausbildung ausländischer Pflegekräfte zu erstellen, das jedem Pflegehelfer gerecht werden konnte, war dementsprechend die Zielsetzung des Projektes. Suzanne Matthiä schildert in ihrer Arbeit den langen Weg von Rekrutierung und ers- tem Vorstellungsgespräch über die zöger- liche Arbeit örtlicher Behörden bis hin zur Anerkennung, die nicht von allen erlangt werden konnte. Sie zeigt deutlich, mit kla- rer konstruktiver Kritik auf, dass in diesem Prozess eine gute Zusammenarbeit und permanente Anpassungen notwendig sind, die von den Verantwortlichen ein hohes Maß an Flexibilität verlangen. 3. Preis: „Die Einstellung einer Gesundheitskoordinatorin vor Ort“ Der dritte Preis geht an das Pflegewohnstift „City Quartier“ der Deutschen Senioren- stift Gesellschaft (DSG) in Potsdam für das Konzept einer Gesundheitskoordinatorin vor Ort. Den Preis entgegengenommen hat Kerstin Ruschen als Vertreterin der DSG. Pflegeunternehmen müssen aufgrund des demografischen Wandels und des Fach- kräftemangels innovative Wege finden, um Mitarbeiter stärker an das Unternehmen zu binden und potenzielle neue Mitarbeiter zu gewinnen. Die Attraktivität des Arbeitge- bers und seine Wertschätzung gegenüber dem Arbeitnehmer wird immer wichtiger werden. Das Konzept beschreibt in die- sem Kontext die Implementierung eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements in Pflegeeinrichtungen. Ein solches BGM wird zukünftig nicht mehr wegzudenken sein, weil die physischen und psychischen Belastungen im Pflegeberuf immer größer werden. Ursa- chen hierfür sind der geringe Pflegeschlüssel, der Anstieg des Ver- sorgungsbedarfs von immer mehr multimorbiden, psychisch erkrankten und immer älter werdenden Bewohnern. Die Implementierung des BGM folgt dem PDCA-Zyklus: Plan, Do, Check, Act. Das heißt Analyse, Maßnahmenplanung, Durchführung und Evaluierung folgen im immer wiederkehrenden Kreislauf, denn das BGM ist ein kontinuierlicher Verän- derungs- und Verbesserungsprozess. Unerlässlich ist dabei die „Gesundheits- koordinatorin vor Ort“, direkt an der Basis, direkt am Mitarbeiter. Dies ist laut Kerstin Ruschen ein wichtiger Erfolgsfaktor für das BGM. Mitarbeiter können persönlich motiviert, Probleme schneller erkannt und Lösungen effektiver gefunden werden. Die Jury Inga Hoffmann-Tischner ist Pflegedienstleiterin beim Kölner Pflegedienst sowie Geschäftsführerin Wund- management Köln & Aachen. Aufgrund ihres beruflichen Werdegangs ist sie gefragte Expertin: z. B. Pflegethera- peutin Wunde ICW, Palliative Care, Kursleiterin letzte Hilfe, Expertin für phlebologische, lymphologische Versorgung und V.A.C. Spezialistin. Tobias Aurig begleitet als stellvertretende Pflegedienstleitung des Uni- versitätsklinikums – Zentrum für Kinder- und Jugendme- dizin, Frauen- und Hautklinik das Projekt „Heidelberger Expertise in der Pflege 2020“, das zum Ziel hat, qualifizierte Arbeitskräfte zu rekrutieren, langfristig zu binden und das UKHD als attraktiven Arbeit- geber zu positionieren. Olav Sehlbach berät seit rund 25 Jahren Ein- richtungen der professionel- len Altenpflege und Institu- tionen, die sich beim Thema Pflege engagieren. „Wir ver- binden dabei unser betriebs- wirtschaftliches Know-how mit einer umfassenden Branchenkenntnis“, fasst der Berliner Olav Sehlbach das Konzept zusammen. kräfte mit adäquaten Produkten in ihrer täglichen Arbeit zu unter- stützen. Dies ist eine Aufgabe, die HARTMANN seit vielen Jahrzehn- ten als verlässlicher Partner der Pflege wahrnimmt.

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