WundForum 1/2020

derma gangraenosum ist die Immunsuppression unabdingbar. Die Therapieentscheidung sollte durch einen erfahrenen Dermatologen durchge- führt werden. Im Rahmen der topischen Therapie sollte auf die Prinzipien der modernen Wundversorgung geachtet werden. Auf Grund des enormen Schmerzleidens der Patienten mit PG steht die atraumatische Versorgung im Vordergrund. In unseren Beobachtungen stellten wir fest, dass mit einem Gelverband wie Hydrosorb eine atraumatischere Versorgung möglich gemacht werden kann. Die fibrinlösende Therapie ermöglichte das Vermeiden eines chirurgischen Débridements und somit ein Provozieren neuer Wundherde. Je nach Exsudation konnten wir das Verband- wechselintervall strecken und bei eventueller Kompression das Kompressionssystem wechseln (von Kurzzug- über Mehrfachkomponenten- system bis zur Strumpfversorgung) sowie den Sekundärverband wechseln (von Zetuvit Plus über Zetuvit bis hin zu einer sterilen Kompresse). Hervorhebend ist zu erwähnen, dass die Pati- enten den kühlenden Effekt des Hydrosorbs als sehr angenehm empfunden haben. Die Anwendung von Hydrosorb ist für den Anwender wie für den Patienten sehr leicht. Die Möglichkeit des Zerschneidens der Wundauflage ist gegeben, die Wundauflage kann aber ebenso auf der gesunden Haut aufliegen. Über die ver- stärkte Exsudation müssen Anwender und Patien- ten aufgeklärt werden. Zur Abheilung der Wunde ist aber, wie oben bereits erwähnt wurde, nicht die Wundauflage entscheidend, sondern die Kausaltherapie. Die in diesem Report beschriebenen positiven Aspekte einer Wundversorgung mit Hydrosorb sollen eine Möglichkeit der topischen Versorgung darstellen. In geführten Patienteninterviews wurde deut- lich, dass es den Patienten im Falle eines PG zunächst hauptsächlich um die Schmerzreduktion geht. Die erste Applikation von Hydrosorb war für die Patienten bereits sehr angenehm: Die Pati- enten hoben den kühlenden Effekt hervor und gaben an, dass die vermehrte Exsudation in Kauf genommen wird und die Patienten seit langem erstmals eine Schmerzreduktion verspürten. Die Zeit zwischen den Verbandwechseln wurde von den Patienten ebenfalls als sehr angenehm beschrieben. Abschließend ist zu sagen, dass es sich hier- bei stets um eine subjektive Entscheidung des Anwenders handelt und eine phasengerechte Wundbehandlung vorzuziehen ist. Jedoch ist die Behandlung eines PG sehr speziell und erfordert eine situationsbedingte Therapie. In meinen beschriebenen Fällen bezieht sich meine Entscheidung hauptsächlich auf die Linderung der Schmerzen sowie das mögliche Lösen von Fibrin oder abgestorbenem Gewebe. Wenn die Immunsuppression wirkt und der Wundschmerz nachgelassen hat, sollte auf eine phasengerechte und wirtschaftliche Wundversor- gung gewechselt werden. Wissen 14 HARTMANN WundForum 1/2020 Literatur Für den Beitrag „Stark in allen Belangen – das PütterPro 2 System“ (S. 6) [1] Data on file: Usability File Focus Group. [2] Benbow, Maureen, J. Wound Care, 2013. [3] Benbow, Maureen, J. Wound Care 2014. [4] Cardoso et al., Rev Esc Enferm USP, 2018. [5] Welsh et al., J Clin Nurs., 2017. [6] O‘Meara et al., CDSR, 2012. [7] Data on file: Observational study PütterPro 2, n=101, Germany, 2015. [8] Data on file: Design Verification. [9] Data on file: Biological Evaluation Report. [10] Harding K, et al. Simplifying venous leg ulcer management. Consensusre- commendations. WoundsInternational2015 [11] Tamoué, F. Clinical Evaluation10 [12] https://books.google.de/books?id=qVuSDwAAQBAJ&pg=PA129&dq=KA- DI+Werte+protz&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjo1qaTnMfoAhWJwAIHHae- 7D7EQ6AEIMjAB#v=onepage&q=KADI%20Werte%20protz&f=false Für den Beitrag „Atraumatische Wundversorgung beim Pyoderma gangraenosum“ (S. 9) [1] Vgl. K. Herberger, „Der Hautarzt 2016“, DOI 10.1007/s00105-016-3847-6 [2] Vgl. A. Eckhardt, R. Lobmann „Der diabetische Fuß“, Heidelberg, 2005 [3] Zöllner et al. (2007) Clinical performance of hydrogel dressing in chronic wounds; a prospective observational study; JWC (16) 2: 133-6. Für den Beitrag „Mit atraumatischem Verbandwechsel gegen Ängste und Schmerzen“ (S. 15) [1] Feuchttherapie chronischer Hautulzera mit Ringer‘scher Lösung: physio- logisch, heilungsfördernd, schmerzlindernd W. O. Seiler, Universitätskliniken Basel, in HARTMANN WundForum 2/2007 Für den Beitrag „Offene Décollement-Verletzung: Wundkonditionierung mit HydroClean“ (S. 18/19) [1] Knestele, M (2004) The treatment of problematic wounds with HydroClean plus - tried and tested over many years in clinical practice. HARTMANN Data on file. [2] Bruggisser, R. (2005). Bacterial and fungal absorption properties of a hydro- gel dressing with a superabsorbent polymer core. J Wound Care 14, 438 -42 [3] Smola H.: Stimulation of epithelial migration - novel material based approa- ches. Presented at EWMA Congress, 2015, London. Data on file: in-vivio study, H. Smola. Für den Beitrag „Empathie – Instrument zum guten Umgang mit Patienten“ (S. 22) [1] Schultz GS, Sibbald RG, Falanga V, Ayello EA, Dowsett C, Harding K, Romanelli M, Stacey MC, Teot L, Vanscjeidt W (2003): „Wound bet preparation: a systematic approach to wound management“ In: Wound Repair regen 2003 Mar; 11 Suppl 1, S. S1-S28

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