WundForum 3/2019

sierten Ödem (z. B. Veneninsuffizienz, lymphati- sche Erkrankungen). Beurteilung des Exsudats Folgende Kriterien sollten beurteilt werden: 7 Wirksamkeit des aktuellen Exsudatmanage- ments / der Wundauflage / Vorrichtung 7 Art, Farbe und Konsistenz 7 Umfang /Menge 7 Geruch Eine Untersuchung des Verbandes oder der Vor- richtung vor dem Entfernen von der Wunde und dann noch einmal nach dem Entfernen liefert wertvolle Informationen über die Beschaffenheit und die Leistung des Verbandes bzw. der Vor- richtung. [10] Vor dem Entfernen: [10] 7 Hinweise auf ein Leck / Durchnässen in die Kleidung des Patienten, in die Bettwäsche, den Kompressionsverband, in die Schuhe, sekundäres / primäres Verbandmaterial 7 Vorliegen von üblem Geruch Einflussfaktoren auf die Exsudatproduktion [nach 10,17,20,22] Faktortyp Beispiele für erhöhte Exsudatproduktion Beispiele für verringerte Exsudatproduktion Wundheilungs- stadium 7 Entzündliches Stadium normaler Wundheilung 7 Gegen Ende des Heilungsprozesses Lokale Faktoren 7 Wundinfektion/Biofilm, Entzündung oder Trauma z. B. chirurgisches Débridement) 7 Fremdkörper im Wundbett 7 Ödem in der Nähe der Wunde – z. B. durch Venen- insuffizienz, Obstruktion der Vena cava, lymphatische Dysfunktion/Lymphödem 7 Wundtasche 7 Wundbettfistel* – z. B. Harnwege, enterisch, lymphatisch oder Gelenkhöhle 7 Tumor 7 Wunden mit trockenem Schorf 7 Ischämie an der Wundstelle Systemische Faktoren 7 Stauungsinsuffizienz des Herzens, der Nieren oder der Leber 7 Infektion/Entzündung 7 Endokrine Erkrankung 7 Systemische Medikation – z. B. Calciumkanalblocker, nicht­ steroidale Antirheumatika (NSAR), Steroide, Glitazone 7 Adipositas 7 Flüssigkeitsüberschuss bei intravenöser Therapie 7 Mangelernährung 7 Steigendes Alter 7 Niedrige Serumalbuminwerte 7 Erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) 7 Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) 7 Hypovolämischer Schock 7 Mikroangiopathie Praktische Faktoren 7 Position der Wunde – z. B. an einer Auflageposition, beispielsweise an den Beinen oder am Kreuzbein 7 Hitze 7 Begrenzte Bereitschaft oder Fähigkeit des Patienten zur Kooperation in der pharmakologischen oder nicht- pharmakologischen Behandlung 7 Unangemessener Verband/falsche Hilfsmittel/Intervention** 7 Unangemessener Gebrauch von Verbandmaterial/Hilfsmittel oder Interventionen** * Flüssigkeit aus einer Fistel im Wundbett ist kein Wundexsudat. Aus praktischen Gründen werden aber Exsudat und Fistelfeuchtigkeit oft zusammen behandelt. ** Eine offen- bare Steigerung oder Reduktion der Exsudatproduktion im Zusammenhang mit unangemessenem Verband/falscher Hilfsmittel/ Intervention spiegelt eventuell nicht das wider, was tatsächlich in der Wunde vor sich geht. 7 Modifikationen durch den Patienten, z. B. Gebrauch von Kunststoffbeuteln oder zusätz- lichem saugfähigem Material 7 Komfort und Anpassungsfähigkeit der Wund- auflage / Vorrichtung 7 Fixation der Wundauflage z. B. Typ, Sicherheit und Zuverlässigkeit der Fixationsversiegelung, Hinweise auf Hautschäden durch die Fixation Nach dem Entfernen: [10] 7 Farbe, Konsistenz und Geruch des Exsudats am/ im Verband / in der Vorrichtung 7 Exsudatvolumen, falls eine Sammelvorrichtung verwendet wurde 7 Feuchtigkeit / Sättigung der Wundauflage Der Typ, die Farbe und die Konsistenz (Viskosität) können nützliche Indikatoren für das Stadium der Heilung und mögliche Probleme sein (siehe Tabelle Seite 12). Beurteilung Exsudatmenge Zu viel oder zu wenig Exsudat kann die Heilung verzögern. Deshalb muss das Fachpersonal in der Literatur siehe Seite 15. Wissen 11 HARTMANN WundForum 3/2019

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