DESINFACTS | Ausgabe 2/2022

21 Wieso das funktionierte, wusste Jenner nicht. Auch nicht, dass Viren die Auslöser waren. Pasteurs bahnbrechende Idee: Mikroben waren die Auslöser. Und diese konnten verändert – abgeschwächt – werden! Davon war Pasteur überzeugt seit Charles Darwin 1859 erklärt hatte, dass Lebewesen sich anpassen können, also veränderlich sind. Und der Visionär lag richtig: Indem er Proben von infiziertem Gewebe an der Luft trocknete, gelang es ihm, die Krankheitserreger auf ein impftaugliches Niveau abzuschwächen. Auf diese Weise entwickelte er mit seinen Mitarbeiten erstmals Impfstoffe gegen Milzbrand, Geflügelcholera und im Jahr 1885 gegen die für Menschen tödliche Tollwut. Der Hygieniker: Finger weg! Das Wissen um die Gefährlichkeit der pathogenen Mikroben beeinflusste auch sein eigenes Verhalten: Der späte Pasteur soll aus Angst vor Bakterien das Händeschütteln vermieden haben. Vor dem Essen putzte er sein Geschirr. Sein Sommerhaus in Arbois in der französischen Region Jura (heute ein Museum) offenbart weitere Hygiene-Innovationen, die damals nicht Standard waren: fließendes warmes und kaltes Wasser sowie eine Badewanne. In der Fachwelt warb Pasteur zudem schon früh für antiseptisches Arbeiten. Der Impulsgeber: Pasteur und die HARTMANN GRUPPE Die Entdeckungen und Ideen von Louis Pasteur haben auch die Entwicklung der HARTMANN GRUPPE maßgeblich beeinflusst. Denn Paul Hartmann (1812-1884), der Sohn unseres Unternehmensgründers Ludwig von Hartmann, baute den Spinnerei-Betrieb des Vaters in eine Verbandstofffabrik um. Einer seiner Partner dabei war der englische Chirurg Joseph Lister. Dieser hatte – inspiriert von den Erkenntnissen Pasteurs, wonach Wundinfektionen oft durch Keime in der Luft verursacht werden – in den 1870er Jahren den ersten antiseptischen Wundverband entwickelt. Dazu tränkte er Wundauflagen in Karbolsäure. In England wurde das jedoch mit Skepsis betrachtet und abgelehnt. Nicht so in Heidenheim: Paul Hartmann erkannte das Potenzial. Gemeinsam mit Lister entwickelte er kostengünstige Carbolgaze. Sie sollte später als „größte Wendung in der Geschichte der Chirurgie“ bezeichnet werden. Ein Lösungswort für Louis: Fragen zum Leben des französischen Forschers 1: Paul Hartmann Sen. hatte einen Partner bei der Entwicklung des antiseptischer Wundauflagen. Wie hieß er? (Vom Nachnamen den vorletzten Buchstaben) 2: Pasteur bewies, dass sie kein abiotischer Prozess ist sondern durch Mikroorganismen hervorgerufen wird. Wie nennt man den Prozess? (Vom Lösungswort den vierten Buchstaben) 3: Was wird bei dem Pasteurisieren nicht abgetötet? (Vom Lösungswort den vierten Buchstaben) 4: Wie heißt die erste antiseptische Wundauflage, die Paul Hartmann gemeinsam mit Joseph Lister entwickelte? (Vom Lösungswort den zweiten Buchstaben) 5: Bei welchen Tieren wies Pasteur einen fäkal-oral Übertragungsweg nach? (Vom Namen den drittletzten Buchstaben) WISSEN Lust auf ein Quiz? Wenn Sie den Artikel aufmerksam gelesen haben, sollten Sie die Antworten auf unsere Fragen Leichtigkeit finden: 6: Pasteur gilt heute als Begründer der Stereochemie. Welchen Stoff untersuchte er dazu? (Vom Namen den fünften Buchstaben) 7: Im Jahr 1885 verabreichte Pasteur erstmals einem Menschen seien neuartigen Impfstoff. Vor welcher Krankheit schützte er? (Vom Lösungswort den ersten Buchstaben) Bitte tragen Sie Ihre Lösung in die Tabelle ein: Frage: 1 2 3 4 5 6 7 Ihr Lösungsbuchstabe: Wenn Sie die Buchstaben umgruppieren, haben Sie das Lösungswort: (Die richtigen Antworten finden Sie auf der Rückseite dieses Heftes) „Hätte ich die Ehre, ein Chirurg zu sein, würde ich nie ein Instrument irgendeiner Art in den menschlichen Körper einführen, ohne es vor der Operation kochendem Wasser oder besser noch einer Flamme ausgesetzt und dann schnell abgekühlt zu haben.“ Louis Pasteur (1822-1895)

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MjM=