Vor fast 10 Jahren startete das AUVA Traumazentrum Wien, Standort Lorenz Böhler, im Ambulanzbereich eine Umstellung auf Einweginstrumente. Wir haben mit DGKP Christine Krammer, projektverantwortliche Hygienefachkraft, über die Gründe, Herausforderungen und das Fazit zur Umstellung gesprochen.
„Wir geben unsere Einweginstrumente nie mehr her“
HARTMANN: Was war damals der springende Punkt?
HARTMANN: Die Alternative sind Einweg-Instrumente.
Zusätzlich ist die Verpackung kleiner, auch das spielt eine Rolle. Damit braucht man weniger Lagerplatz in der Ambulanz.
Effiziente Lagerung & Entnahme
Einfache, sterile Öffnung möglich, ohne das Instrument zu berühren
HARTMANN: Welche großen Vorteile sehen Sie persönlich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Sich auf das verlassen zu können, ist ein großer Vorteil. Wir sparen uns definitiv viel Aufwand und damit auch Zeit. Alle wissen, dass wir im Gesundheitsbereich unter erheblichem Personalmangel leiden. Die Belastung im Job ist hoch, die Komplexität steigt, hochqualifiziertes Personal ist jedoch schwer zu rekrutieren. Da ist jede Vereinfachung willkommen.
HARTMANN: Sehen Sie noch weitere Vorteile, vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
HARTMANN: Wie beurteilen Sie das Thema Kosten?
Christine Krammer: Hier ist entscheidend, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten: Es zählt nicht nur das Material selbst, sondern auch Dinge wie Aufwand für Energie, Logistik und Personal für die Aufbereitung. Ebenso müssen die Kosten für Verschleiß berücksichtigt werden. Nach unserer Evaluierung waren die Kosten für Mehrweg und Einweg fast ident. Den Ausschlag gab dann die Tatsache, dass die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon überzeugt war, mit Einweginstrumenten schneller und sicherer zu arbeiten.
Mehr Sicherheit und Zufriedenheit beim Personal wirken sich laut Frau Krammer natürlich auf die Patientinnen und Patienten aus. „Wenn das Personal mit dem Material professionell und versiert agieren kann, gibt das auch unseren Patientinnen und Patienten mehr Vertrauen und Sicherheit.“
Wie nachhaltig kann Einweg sein?
„Die Umstellung lief eigentlich einwandfrei. Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Anfang an ins Boot geholt. Auch unser Einkauf steht dahinter, so ziehen wir alle an einem Strang. Das ist uns wichtig!“ so Christine Krammer über den Ablauf der Umstellung. Beinahe 10 Jahre sind nun vergangen und die Prozesse sind eingespielt, das System hat sich mehr als bewährt. „Die Umstellung wurde in den letzten Jahren nie in Frage gestellt. Meine Kolleginnen und Kollegen sagen ehrlich, wenn etwas im täglichen Ablauf nicht passt. Sie sind da sehr direkt. Und unser Fazit ist: Wir geben unsere Einweg-Instrumente sicher nicht mehr her.“
Ausgebildete Intensivkrankenschwester
Ausbildung für Hygiene und Pflegemanagement
Referentin für Hygiene in der medizinischen Direktion der AUVA
Fakten zum Standort:
66776 Ambulante Fälle im Jahr 2019149630 Ambulante Behandlungstage im Jahr 2019