WUNDFORUM 2/2021

Beläge und Biofilm zu lösen, Keime, Fremdkörper und Zellrückstände auszuschwemmen und die Zahl der Mikroorganismen zu reduzieren, sind die Aufgaben einer Wundspülung. Bisher hatten wir in unserem spezialisierten pflegerischen Wundcentrum (SPWC) und bei unserem ambulanten Pfle - gedienst häufig hypochlorige Lösungen als Spülmedium benutzt. Sie benötigen keine Einwirkzeit und reduzieren Gerüche, die die Patienten oft belasten. In den Gebrauchsanweisungen der allermeisten PU- Schäume fanden wir unter „Vorsichtsmaßnahmen“ den Hinweis, „nicht zusammen mit Oxidationsmitteln, wie z. B. hypochlorige Lösungen oder Wasserstoffperoxid, verwen- den“. Dies bedeutet, dass man für solche Verbände andere Spüllösungen einsetzen müsste, was jedoch im Pflegeall- tag absolut unpraktisch ist. Wir haben bei verschiedenen Herstellern nachgefragt, aber keine abschließende bzw. verbindliche Antwort erhalten. Ein Einsatz wäre also ein Ver- stoß gegen die Medizinprodukteregelung. Mit HydroClean Solution, das von HARTMANN damals gerade neu eingeführt wurde, fanden wir die Lösung. Es überzeugt vor allem mit dem Inhaltsstoff Polyhexanid, der sich durch eine nachgewiesene sehr gute Gewebeverträg- lichkeit auszeichnet und bei schlecht heilenden und sehr empfindlichen Wunden bevorzugt eingesetzt wird. Und es gibt keinerlei Einschränkungen in Kombinationen mit jeg- lichen Wundauflagen, inklusive Schaumverbänden. Unsere praktische Erfahrungen und die Ergebnisse mit HydroClean Solution waren so gut, dass wir das Produkt in der direkten Empfehlung für unsere Patienten haben. Im Wundcentrum und beim Pflegedienst Alle Patienten in unserem Wundcentrum erhalten jetzt die gleiche Behandlung. Wir führen eine Nasstherapie durch, d. h. wir tränken sterile Kompressen mit der Spüllösung HydroClean Solution und legen sie für 15 Minuten auf die Wunde, sowohl auf den Wundgrund als auch auf die Wund- umgebung e 1 . Hautschuppen und Beläge werden gut angelöst und lassen sich dann einfach abwischen. Auch in unserem Pflegedienst funktioniert das. Zwar sitzt uns dort ein bisschen die Zeit im Nacken, aber dies lässt sich organisatorisch lösen. Den alten Verband abzuneh- men und nasse Kompressen zur Reinigung aufzulegen, ist immer der erste Schritt vor Ort. Danach ist dann Zeit, alles andere zu erledigen. Und notfalls sind auch einmal 10 Minu- ten Einwirkzeit ausreichend, um Fibrinbeläge gut abzulösen. HydroClean Solution im Praxiseinsatz Wundspülung: ein Konzept für den ambulanten Bereich Die Wundspülung ist eine wichtige Therapieoption, deren sachgerechte Durchführung allerdings einige Kenntnisse voraussetzt. Welche Aspekte speziell im ambulanten Pflegebereich dabei von Bedeutung sind, erläutert Inga Hoffmann- Tischner in ihrem Beitrag. Die Autorin: Inga Hoffmann-Tischner ist Pflege­ dienstleiterin beim Kölner Pflege- dienst sowie Geschäftsführerin und Inhaberin Wundmanagement Köln & Aachen PRAXIS 20 HARTMANN WUND FORUM 2/2021

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