WUNDFORUM 2/2021

Ein Beitrag von Sebastian Kruschwitz, Fachbereichs- leitung Wundmanagement, Zentrum für Beatmung und Intensivpflege im „Storkower Bogen“, 10369 Berlin 1 2 3 4 5 6 Bei schwerkranken Patienten unterliegt die natürliche Fähigkeit des Organismus zur Wundheilung großen individuellen Schwankungen. Dennoch können mit einem subtilen Wundmanagement zumindest Teilerfolge erzielt und die Lebensqualität verbessert werden. Wundbehandlung bei Schwerkranken Es gibt immer eine Chance Diese Kasuistik beschreibt die Lebens- situation eines 59-jährigen Patienten mit multiplen Erkrankungen, die durch die beteiligten Gefäßerkrankungen zu einem chronischen Ulcus cruris geführt hatten. Zudem waren die kognitiven Fähigkeiten des Patienten beeinträchtigt. Das Wundbehandlungskonzept konzentrierte sich auf drei wesentliche Dinge: ½ Sanierung und Pflege der Haut der Ulkusumgebung, um Schlimmeres zu verhindern, ½ die Bekämpfung der Infektion, mög- lichst „wirkstofffrei“, um die geschä- digte Umgebungshaut zu schonen, ½ und das Ulkus nicht eindeutiger Genese zur Abheilung zu bringen. In der Anamnese gab der Patient an, dass sowohl seine Mutter als auch seine Schwester unter ausgeprägter CVI litten. Behandlungsverlauf Der Patient wurde am 21.12.2020 aus einem Berliner Krankenhaus in unsere ambulante Beatmungs- und Intensiv- pflege übernommen. In der Klink war das Ulkus mit einem PU-Schaum ver- sorgt worden. e 1 Wir versorgten die Haut täglich mit einem 5%-Urea-haltigen Pflege - schaum, mit dem Ergebnis, dass sie wesentlich geschmeidiger und auch „feuchter“ war als zum Zeitpunkt der Aufnahme. Dabei zeigen sich bereits deutlich die lokalen Anzeichen für eine Diagnosen PAVK links mit Verschluss der A. iliaca externa, femoralis communis und superfiscialis, poplitea links, Ulcus lin- ker Unterschenkel Verschluss der Arte- ria femoralis superfiscialis und popli- tea rechts, respiratorische Insuffizienz, akutes Nierenversagen, Pneumonie, supraventrikuläre Tachykardien, Delir, hypertensive Herzkrankheit mit (kon- gestiver) Herzinsuffizienz ohne Anga - ben einer hypertensiven Krise, sekun- däre Rechtsherzinsuffizienz, Links- herzinsuffizienz mit Beschwerden bei leichter Belastung, Atherosklerose der Extremitätenarterien, Becken-Bein-Typ, mit Ulzeration, chronische obstruktive Lungenkrankheit, FEV1 nicht näher bezeichnet. PRAXIS 18 HARTMANN WUND FORUM 2/2021

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