Warum ist Weiterbildung über Wundbehandlung wichtig? Veronika Gerber, Mentorin und Vorsitzende der Initiative Chronische Wunden, gibt Einblick in ihre Erkenntnisse.
Best Practices sollten ausgetauscht werden
Wo liegt der Unterschied zwischen Wundbehandlungsweiterbildung heute und gestern?
Ich wurde 1976 an der Universitätsklinik in Düsseldorf zur Kinderkrankenschwester ausgebildet. Zu jener Zeit enthielt der Lehrplan kein einziges Element, das explizit die Behandlung chronischer Wunden betraf. Im Grunde genommen habe ich mir das ABC der Wundbehandlung selbst beigebracht. Im Laufe von zwanzig Jahren habe ich in verschiedenen Kliniken in Deutschland gearbeitet und dabei festgestellt, dass medizinische Fachkräfte wenig bis gar nichts über Wundbehandlung wussten. In diesen Jahren habe ich interne Schulungen über die Grundlagen der Wundbehandlung entwickelt.
Heute dagegen haben medizinische Fachkräfte etliche Optionen zur Auswahl.
Es gibt verschiedene Programme, private Schulungsangebote und Online-Kurse über Wundbehandlung. Aber das reicht nicht aus. Denken Sie daran, die Zahl der chronischen Krankheiten steigt. Die Anzahl der Fälle von Patienten mit chronischen Wunden wird zunehmen. Die Ausbildung von medizinischen Fachkräften muss weitergehen und ihre Vernetzung muss noch viel intensiver werden, beispielsweise in der Form regionaler Netzwerke.
Die Behandlung chronischer Wunden mag tatsächlich einem Puzzle ähneln. Aber Fachkräfte mit dem nötigen Wissen, den nötigen Fähigkeiten und der Erfahrung haben das erste Puzzleteil in der Hand. Lassen Sie uns also die Teile zusammenfügen – für unsere Patienten. Nie war die Zeit so reif für LINK.
Veronika Gerber ist Vorsitzende und Gründungsmitglied der Initiative Chronische Wunden e.V., ein deutscher Verein, der sich dafür einsetzt die Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Sie begann ihre Karriere als Kinderkrankenschwester in Düsseldorf. Seitdem hat sie es zu ihrer Aufgabe gemacht, jeder medizinischen Fachkraft eine Weiterbildung in der Wundbehandlung zu ermöglichen.