PFLEGEDIENST 2/2022

(z. B. Nagelbettentzündungen, ekzematöse Erkrankungen). Eine Abtötung aller Mikroorganismen ist nun weder möglich noch sinnvoll. Vielmehr besteht das Ziel darin, die pathogenen Keime durch Desinfektion zu eliminieren bzw. so weit zu reduzieren, dass die Infektionskette wirksam unterbrochen werden kann. Je nach Tätigkeit oder Zweck sind dazu folgende Hygienemaßnahmen angebracht: Wenn die Hände sichtbar verschmutzt sind, wird vor der Desinfektion eine Händewaschung (mit Flüssigseife oder Waschsyndets) durchgeführt, und zwar so, dass eine Verbreitung von Mikroorganismen in die Umgebung möglichst verhindert wird (z. B. Vorreinigung stark verschmutzter Hände mit einem mit Desinfektionsmittel getränkten Einmaltuch, Desinfizieren der Armaturen usw.). Vor der anschließenden Desinfektion müssen die Hände gut getrocknet werden, denn Wasserrückstände beeinträchtigen die Wirkung des Desinfektionsmittels. Das Mittel der Wahl im Pflegebereich ist die hygienische Händedesinfektion. Durch Einreiben alkoholischer Desinfektionsmittel wird innerhalb kürzester Zeit (Minimum 30 Sek.) die transiente Flora so stark reduziert, dass eine Keimweiterverbreitung bzw. eine Übertragung unterbunden wird. Während die Händewaschung primär der Entfernung von Verschmutzungen dient, führt die Händedesinfektion zu ausreichend hohen Reduktionsraten und bietet damit eine hohe hygienische Sicherheit ohne das Risiko einer Keimverbreitung. Wann ist eine Händedesinfektion erforderlich? Grundsätzlich definieren die „5 Momente der Händedesinfektion“, dass eine Händedesinfektion vor und nach jeder potenziell infektionsgefährdenden Tätigkeit durchzuführen ist (Kramer et al.). Typische Indikationen sind beispielsweise vor invasiven, aseptisch durchzuführenden Behandlungsmaßnahmen (Injektionen, Legen eines Katheters, Punktionen, Verbandwechsel usw.), auch wenn bei der Durchführung Handschuhe getragen werden, vor und nach dem Kontakt mit Sekreten, Ausscheidungen und Schleimhäuten, nach dem Kontakt mit potenziell kontaminierten Gegenständen und Geräten, nach dem Kontakt mit Patienten bzw. Bewohnern mit einer möglichen oder einer manifesten Infektion, nach dem Ausziehen der Handschuhe, vor der Essenszubereitung und -gabe, nach jeder Toilettenbenutzung, am Arbeitsende, nach Verlassen der Wohnung eines Pflegebedürftigen bzw. des Bewohnerzimmers, vor Betreten der nächsten Wohnung usw. Gründe für die Vernachlässigung der Desinfektion Obwohl die hygienische Händedesinfektion erwiesenermaßen die wirksamste Maßnahme zur Infektionsvermeidung darstellt, wird sie oft vernachlässigt. Gründe hierfür könnten sein: ½ ein ungenügendes Hygienebewusstsein, d. h. die entscheidende Wichtigkeit dieser Maßnahme wird nicht erkannt, ½ Zeitmangel und Überlastung, ½ die Annahme, dass eine hygienische Händedesinfektion durch das Tragen von Handschuhen nicht notwendig sei, Baktolan® protect + pure Innovative Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W) Lotion zum Schutz vor wässrigen Lösungen und gleichzeitig zur regenerierenden Pflege für rissige, stark beanspruchte Haut. Die 5 Momente der Händehygiene Moment 3 kann bei mobilen Patienten entfallen. Erweiterte Patientenumgebung NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung NACH Patientenkontakt NACH Kontakt mit potentiell infektiösem Material VOR einer aseptischen Tätigkeit VOR Patientenkontakt Direkte Patientenumgebung 1 2 3 4 5 WISSEN 10 HARTMANN PFLEGEDIENST 2/2022

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