PFLEGEDIENST 1/2021

Bei der Auswahl des richtigen Inkonti- nenzprodukts stehen sowohl Pflege- kräfte als auch Betroffene und pfle- gende Angehörige immer vor der glei- chen Frage: Wie finde ich das genau passende Produkt? Denn je besser es gelingt, den Betroffen gezielt und seinen individuellen Bedürfnissen ent- sprechend zu versorgen, seine Haut zu schützen und ihm einen hohen Kom- fort zu bieten, desto größer werden die Akzeptanz und die Zufriedenheit sein. Bei der Auswahl des passenden Pro- duktes helfen sechs Kriterien: Wichtig ist, die Saugkapazität des Produktes – bei HARTMANN in Trop- fen von 0,5 bis 10 dargestellt – auf den Schweregrad der vorliegenden Harninkontinenz abzustimmen. Dazu sollte ermittelt werden, wie viel Urin in welchem Zeitraum unfreiwillig abgeht. Die Ausscheidungsmenge lässt sich dabei aus der gesamten Trinkmenge eines Tages ermitteln, wobei beachtet werden muss, wie viel Urin bei norma- len Toilettenbesuchen abgeht. Auch die Inkontinenzform hat Einfluss auf die notwendige Saugkapazität. Verliert der Betroffene Urin z. B. eher tröpfelnd oder sturzbachartig? Nur wenn ein Inkontinenzprodukt gut sitzt, sind auch alle Teile, wie das Saugkissen oder die Innenbündchen, am richtigen Platz, um ihre Funktion zu erfüllen. Es muss gut am Körper anliegen und dafür bei allen Produkten, die um den Körper geschlossen oder wie Unterwäsche an- und ausgezogen werden, die richtige Größe haben, die durch den Hüftumfang bestimmt wird. Ein weiteres Kriterium ist das Geschlecht des Betroffenen, denn einige Produkte wie Pants oder Ein- lagen gibt es in Varianten für Männer und Frauen. Sie sind speziell für die weibliche oder männliche Anatomie konstruiert, z. B. mit den Saugkissen an den entscheidenden Stellen. Entscheidend für die Produktaus- wahl sind zudem der körperliche Zustand der Betroffenen und deren Mobilität . Sind die Personen noch rüs- tig und mobil? Gibt es Einschränkun- gen? Oder liegt gar eine Bettlägerigkeit vor? Bei aktiven inkontinenten Per- sonen sollen die Produkte möglichst diskret und unauffällig sein und die Bewegung nicht einschränken. Ist der Betroffene dagegen dauerhaft bett- lägerig, geht es vor allem um eine gute Saugleistung und ein einfaches Hand- ling beim liegenden Patienten. Das Stichwort Handhabung führt schon zum nächsten Kriterium, nämlich der Frage: Wer führt die Versorgung durch ? Macht dies der Betroffene selbst, sind er oder sie also in der Lage, das Produkt selbst zu handhaben? Oder gibt es körperliche Einschränkungen, sodass das Anlegen ganz oder teilweise durch andere Per- sonen übernommen wird? Bleiben als letztes Kriterium die kog- nitiven Fähigkeiten des Betroffenen. Verwirrte oder demente Menschen sind oft nicht mehr in der Lage, ihre Inkontinenz zu begreifen. Produkte zur Inkontinenzversorgung werden daher vielfach nur schlecht akzep- tiert. Dann sind z. B. Pants hilfreich, die wie die gewohnte Unterwäsche wahrgenommen werden. Ein ebenfalls häufiges Problem ist die große Unruhe dementer Patienten, die dabei auch an den Produkten zupfen oder sie regel- recht zerpflücken. Dann kommen statt zweiteiliger Systeme besser Slips oder Pants zum Einsatz. Y plhn.de/pdmc Harninkontinenz zeigt sich in verschiedenen Formen. Ebenso vielfältig sind die Lebens- und Versorgungssituationen der Betroffenen. Das MoliCare Sortiment von HARTMANN bietet für jeden Fall die individuell passende Lösung. MoliCare ® Inkontinenzhilfsmittel Individuell und optimal versorgt Ob mit einteiligen System wie MoliCare Premium Mobile oder mit zweiteiligen Systemen wie MoliCare Premium Form und MoliCare Premium Fixpants – im MoliCare Sortiment fin- det sich für jede Aufgabenstellung die passende Lösung. 16 HARTMANN PFLEGE DIENST 1/2021 PRAXIS

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