PflegeDienst 2/2019

gen? Bislang haben mehr stationäre Unternehmen eine AAP-Befragung durchgeführt, gut 31.300 Frage- bögen sind in die Analyse eingegangen. Des Weite- ren konnten die Ergebnisse von etwa 6.200 Befrag- ten aus ambulanten Diensten analysiert werden. Für die umfangreiche Gesamtanalyse konnten also knapp 37.500 Befragungen aus den Jahren 2013 bis 2018 vom Marktforschungsinstitut cogitaris wissen- schaftlich ausgewertet werden. Einige markante Ergebnisse der Analyse Der Vergleich der Umfragewerte belegt zunächst, dass die Gesamtzufriedenheit der Mitarbeiter bei ambulanten Diensten merklich positiver ausfällt. Während der Durchschnittswert dafür in stationären Einrichtungen bei 2,37 liegt, beträgt er in ambulan- ten Pflegediensten 1,94 – wie bei Schulnoten steht die niedrigere Zahl für eine bessere Benotung. Dieser Trend zieht sich durch alle vier Dimensionen und 35 Einzelbefragungen. Ambulante Dienste kön- nen zum Beispiel bei der Wertschätzung durch Lei- tungskräfte, der Arbeitgeberattraktivität oder Team- arbeit bei ihren Mitarbeitern punkten. Was die Arbeit im Team betrifft, fällt im Vergleich der geringere Zusammenhalt in stationären Einrich- tungen auf. Die größte Differenz betrifft den Punkt „Die Mitarbeiter stehen füreinander ein und helfen sich gegenseitig“: In ambulanten Diensten wurde dies mit 1,90 beurteilt, in stationären Einrichtung mit 2,33. Aber auch andere Unterscheidungsmerkmale außer „stationär versus ambulant“ sind relevant. Die Auswertung der AAP-Ergebnisse zeigt unter anderem, dass Einrichtungen in Großstädten und in kleinen Kleinstädten in den Mitarbeiterbefragungen etwas besser abschneiden als in Mittelstädten, gro- ßen Kleinstädten oder Landgemeinden. Des weiteren zeichnete sich ab: Sehr kleine Ein- richtungen mit bis zu 30 Mitarbeitern und sehr große Einrichtungen ab 191 Angestellten gelten insgesamt als attraktivere Arbeitgeber verglichen mit Unterneh- men mittlerer Größe. Mitarbeiter freigemeinnütziger Unternehmen sind zudem zufriedener als in privaten Unternehmen. „Qualität der Arbeitsbedingungen“ fällt durch Betrachtet man die vier Dimensionen, fällt auf, dass die „Qualität der Arbeitsbedingungen“ insgesamt die schwächste Bewertung erhielt. In diesem Themen- bereich urteilen Pflegekräfte unter anderem über Gehalt, Arbeitsumgebung und Ausstattung. Zwar waren die Befragten mit den bereitgestellten Arbeits- mitteln zufrieden, die sie für ihre Tätigkeit benötigen, und vergaben dafür die beste Wertung (2,27 in stati- onären Einrichtungen, 1,75 in ambulanten Diensten). Doch empfanden sie Gehalt und Sozialleistungen als wenig angemessen und konnten nicht nachvoll- ziehen, wie die unterschiedlichen Gehaltsstufen auf- gebaut sind (Note 3,04 im stationären und 2,58 im ambulanten Bereich). Was ebenfalls auffällt ist, dass die Einarbeitung neuer Mitarbeiter für die Pflegekräfte offenbar nicht so strukturiert und zielgerichtet erfolgt wie gewünscht. In stationären Einrichtungen vergaben die Mitarbeiter in den Umfragen dafür eine Durch- schnittsnote von 2,75, während sie bei ambulanten Diensten bei 2,15 lag. Was folgt aus der Untersuchung? Was bedeuten diese Ergebnisse für die stationäre Pflege und wie können Arbeitgeber ihre Attraktivität steigern? Für Olav Sehlbach ist die Aufgabenstellung klar: „Aus unserer AAP-Analyse lässt sich schließen, dass unter anderem eine bessere Einarbeitung neuer Mitarbeiter, aber auch mehr Angebote des Arbeitge- bers für die Förderung der Gesundheit die Mitarbei- terzufriedenheit deutlich steigern könnten. Grund- sätzlich sollten Einrichtungen ihre Besonderheiten herausstellen und authentische Aussagen treffen.“ Modell der Arbeitgeber- attraktivität Weitere Infor- mationen online unter www. attraktiver- arbeitgeber- pflege.de Über 37.000 Befragungen gingen in die Untersuchung ein. Eines der Ergeb- nisse: Die Gesamtzufriedenheit ist bei den Mitarbeitern in der ambulanten Pflege deutlich höher als im stationären Bereich. operativ strategisch intern extern AUFTRITT QUALITÄT PROFIL FÜHRUNG Medizin & Pflege 17 HARTMANN PflegeDienst 2/2019

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MjM=