DESINFACTS | Ausgabe 2/2023

WISSEN 20 Neue Leitlinien und Forschun Was gibt es 2023 Neues im Bereich Infektionsprävention? In diesem Jahr wurden etliche neue oder überarbeitete Leitlinien zur Infektionsprävention veröffentlicht. Auf nationaler Ebene hat beispielsweise die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut ihre Empfehlungen zu personellen und organisatorischen Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen (NI) aktualisiert [1]. Auf internationaler Ebene steuerte die Society for Healthcare Epidemiology of America (SHEA) in Kooperation mit weiteren Vereinigungen gleich fünf Leitlinien bei. Von diesen fokussiert eine auf Händehygiene [2], während sich die weiteren mit der übergeordneten Implementierung von Strategien zur Infektionsprävention beschäftigen bzw. spezielle Erreger (C. difficile und Methicillin-resistente S. aureus) oder Infektionsarten (postoperative Wundinfektionen) behandeln [3-6]. Darüber hinaus KRINKO-Empfehlungen: Was ist neu? Bei den Empfehlungen zu personellen und organisatorischen Voraussetzungen zur Prävention von NI handelt es sich nicht um gänzlich neue Leitlinien, sondern lediglich um ein Update, das die 2009 erschienenen Empfehlungen ersetzt. Das Hauptziel der Empfehlungen ist es, von einseitigen Berufsbildern Abstand zu nehmen und sich stärker an Qualifikationsniveaus für bestimmte Risikobereiche zu orientieren. Dadurch sollen sich mehr Berufsgruppen für bestimmte Tätigkeiten im Infektionsschutz qualifizieren können, ohne dass die Qualität darunter leidet. Außerdem richten sich die Empfehlungen nicht mehr nur an Krankenhäuser, sondern auch an andere medizinische Einrichtungen im Sinne des Infektionsschutzgesetzes [1]. hat die Weltgesundheitsorganisation WHO 2023 einen Leitfaden herausgegeben [7], der zwar keine Empfehlungen zur Infektionsprävention enthält, aber die Forschung zur Händehygiene international steuern und so die Gesundheitsversorgung weltweit langfristig sicherer machen soll.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MjM=