DESINFACTS | Ausgabe 2/2022

PRAXIS 14 Das Affenpockenvirus (Orthopoxvirus simiae, auch Monkeypox virus) ist ein behülltes Virus der Gattung Orthopoxvirus. Um eine Übertragung in Gesundheitseinrichtungen zu vermeiden, wird eine gute Händehygiene mit einem mindestens begrenzt viruziden Hände-Desinfektionsmittel empfohlen. Ein indikationsgerechter Handschuhwechsel ist ebenfalls sinnvoll. BeimVersorgen Erkrankter sollte zudem eine FFP2-Maske und eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen werden. Für die Flächendesinfektion sollten ebenfalls Desinfektionsmittel mit mindestens begrenzt viruzidem Wirkungsspektrum verwendet werden. Da die Viren lange auf Oberflächen infektiös bleiben können, müssen die Einwirkzeiten unbedingt beachtet werden. Mehr dazu erfahren Sie unter: https://www.hartmann-science-center.com/de-de/top-issues/monkeypox Affenpocken: begrenzt viruzide Desinfektionsmittel genügen – Viren persistieren lange Immer auf dem neuesten Stand Affenpocken, Vogelgrippe & Co. Welche Desinfektionsmittel wirken am besten gegen die aktuell verbreiteten Infektionskrankheiten? Alle relevanten Informationen zu Affenpocken, Vogelgrippe oder Corona, sowie zu den Wirksamkeiten von Desinfektionsmitteln finden Hygienefachkräfte aus dem Gesundheitswesen und dem Veterinär-Bereich auf den Internetseiten des HARTMANN SCIENCE CENTER (HSC). Die wichtigsten News haben wir hier für Sie zusammengetragen. Vogelgrippe – korrekt: Aviäre Influenza – ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit bei Vögeln. Natürlicher Reservoirwirt sind wilde Wasservögel. Nur in Ausnahmefällen – bei Exposition gegenüber einer hohen Infektionsdosis – können diese Viren Erkrankungen bei Menschen hervorrufen. Jedoch kann es dann auch unter Umständen zu einem schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf kommen. Dem für Tiergesundheit zuständigen Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge wurden in Deutschland von Januar bis Juli diesen Jahres 934 Fälle infizierter Wildvögel sowie 31 Ausbrüche bei Geflügel und gehaltenen Vögeln gemeldet. Die aktuelle Seuchensaison 2021/22 ist die größte, die in Europa bisher beobachtet wurde, so die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC. Vor allem in den Küstengebieten sei das Virus verbreitet. Das Risiko eines Eintrags in Geflügelhaltungen und Vogelbestände wird in diesen Regionen als besonders hoch eingestuft. Zur chemischen Desinfektion sind Mittel mit nachgewiesener Wirksamkeit mit demWirkungsbereich begrenzt viruzid oder viruzid anzuwenden. Vogelgrippe: Risiko an den Küsten hoch – Biosicherheit in Geflügelhaltungen optimieren Eine weitere Tierseuche, die gerade in Europa grassiert, ist die Afrikanische Schweinepest (ASP). Betroffen sind ausschließlich Wild- und Hausschweine. Die ASP ist jedoch keine Zoonose, also keine zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit. Verursacher ist ein Asfi-Virus (ein behülltes Doppelstrang DNA-Virus). Übertragen wird es bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren oder Kadavern, durch Aufnehmen von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen bzw. -zubereitungen. Hinzu kommen indirekte Übertragungswege (Fahrzeuge, kontaminierte Ausrüstungsgegenstände einschließlich Jagdausrüstung, landwirtschaftlich genutzte Geräte und Maschinen, Kleidung). Zur Vorbeugung rät die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) zu Desinfektionsmitteln, die in der DVG-Desinfektionsmittelliste für die Tierhaltung (in Spalte 7b für begrenzte Viruzidie) empfohlen werden. Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für Menschen – Vorbeugende Desinfektion empfohlen

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