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Pflegende Angehörige und der Umgang mit Stimmungsschwankungen bei Inkontinenz

Stimmungsschwankungen treten häufig bei inkontinenten Pflegebedürftigen auf. Pflegende Angehörige sollten diese erkennen und deuten lernen, um ihre inkontinenten Verwandten bei der Bewältigung des Alltags besser unterstützen zu können.

Die Ursachen für Stimmungsschwankungen

Inkontinenz kann sich gravierend auf das Verhalten der Betroffenen auswirken, ebenso wie das der Fall bei Demenz, Depressionen oder anderen psychischen und körperlichen Beschwerden ist. Das betrifft ältere Menschen in besonderem Maße. Das Verhältnis zwischen Familie und inkontinenten Familienangehörigen gestaltet sich in der Folge oft kompliziert.

Eine Veränderung im Leben wie ein Umzug, der Tod des geliebten Haustieres oder Ehepartners, große Entfernung zu Familienangehörigen kann zu Stimmungsschwankungen oder gar Depressionen führen. Die Einnahme neuer Medikamente kann ebenfalls ursächlich sein. Schon eine kurze oder urlaubsbedingte Abwesenheit der vertrauten Pflegeperson reicht manchmal für einen Stimmungswandel aus. Bei inkontinenten Menschen können auch falsche oder nicht richtig passende Inkontinenzprodukte eine Verhaltensänderung hervorrufen.

Stimmungsschwankungen richtig verstehen

All diese verschiedenen Situationen führen bei den Betroffenen oft zu Wesensveränderungen. Sie ziehen sich zurück und reagieren aggressiv. Können sich an Inkontinenz erkrankte Personen nur unzureichend über ihre Lage mitteilen oder schämen sie sich, kann sich das in Form von Stimmungsschwankungen niederschlagen. Das aggressive Verhalten ist dann ein Ausdruck ihrer Bemühungen, die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen und das Abhängigkeitsgefühl zu verringern.

Das kann sogar bis zur Nahrungsverweigerung führen. Deshalb ist es für pflegende Angehörige vor allen Dingen wichtig, die Ursache für Stimmungsschwankungen schnellstmöglich zu erkennen. Das gilt besonders dann, wenn plötzlich auftretende Wesensveränderungen beobachtet werden.

Kommunikation für ein besseres Verständnis

Aggressionen beeinträchtigen die Beziehungen zwischen den Familienangehörigen und erschweren den Pflegenden ihre Aufgaben. Es ist wichtig, mit Pflegebedürftigen über ein so heikles Thema wie Inkontinenz zu sprechen und zu ermutigen, sich mitzuteilen. Durch aktives Zuhören kommt man mit Stimmungsschwankungen besser zurecht, denn dadurch werden etwaige Knackpunkte, Beschwerden oder gar die ersten Anzeichen einer Krankheit leichter erkannt.

Kann man dem gewohnten Alltag nicht mehr nachgehen oder muss betreut werden kann das dazu führen, dass sich Betroffene in sich zurückzuziehen. Als pflegender Angehöriger kann man jedoch – ohne allen Wünschen nachzukommen – das Auftreten exzessiver Aggressionen vermindern, indem man die Bedürfnisse vorhersieht. Pflegebedürftige sollten in den Alltag der Familie integriert werden. Haben sie die Möglichkeit, im Kreise der Familie zu sein, trägt das zum Wohlbefinden bei und wirkt der Vereinsamung entgegen.

Oft ist es sinnvoll, Rat beim Allgemeinmediziner, Geriater, Psychologen oder Psychotherapeuten einzuholen. Schildert man dem Arzt Intensität, Häufigkeit und Auslöser der beobachteten Wesensveränderungen, ist er in der Lage die Ursachen dafür zu diagnostizieren und eine entsprechende Therapie vorzuschlagen.