Wenn die Prostata operativ entfernt werden musste, leiden viele Männer zumindest kurzzeitig unter Harninkontinenz. Nach einiger Zeit bessern sich die Symptome meist wieder. Das können Sie selbst tun!
Vorübergehende Inkontinenz nach einer Operation an der Prostata ist ganz normal
Warum führt eine Prostata-Operation häufig zu Inkontinenz?
EineOperation kann sowohl bei einer gutartigen als auch bei einer bösartigen Vergrößerung der Prostata notwendig sein. Auf diese beiden Formen gehen wir im Laufe dieses Artikels noch weiter ein.
Muss die Prostata operativ entfernt werden, dann werden dabei häufig auch Teile der Harnröhre und ihres Schließmuskels in Mitleidenschaft gezogen. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieser Muskel am Blasenausgang für das Öffnen und Schließen der Harnblase zuständig. Durch eine Beschädigung kann die Fähigkeit des Schließmuskels beeinträchtigt werden.
Allerdings hängt es stark vom Alter des Patienten, bestimmten Vorerkrankungen, aber auch der operativen Technik und der Größe der Prostata ab, ob der Schließmuskel tatsächlich betroffen ist.
Belastungs- und Dranginkontinenz durch gezieltes Training mildern
Leider ist es anatomisch sehr schwierig die Harnröhre bei einer Prostataoperation nicht zu verletzten, da die Prostata den oberen Teil der Harnröhre und Teile des Schließmuskels umschließt. Zum Glück gibt es noch den äußeren Schließmuskel, der meist nicht in Mitleidenschaft gezogen wird und durch gezieltes Training gestärkt werden kann. Die Inkontinenz wird dadurch mit der Zeit wieder gemildert.
Hier finden Sie einige einfache Beckenbodenübungen, die Sie einfach in Ihren Alltag integrieren können.
Neben der Prostatektomie (Entfernung der Prostata) kann auch die Behandlung durch eine Strahlentherapie die Blasenmuskulatur schwächen und so eine männliche Harninkontinenz nach sich ziehen.
Ursachen für eine Überlaufinkontinenz bei Männern (Inkontinenz bei chronischer Harnretention)
Es muss nicht Krebs sein: Gutartige Vergrößerung
Während die Prostata bei jungen Männern noch etwa die Größe einer Walnuss hat, nimmt im Laufe des Lebens die Anzahl der Prostatazellen stetig zu. Die Prostata wächst also und schließt sich dabei immer enger um die Harnröhre. Diese Veränderung hat mit Prostatakrebs nichts zu tun, kann aber dennoch Auswirkungen auf die Kontinenz haben. So haben etwa 20% der 50- bis 59-Jährigen und 70% der über 70-Jährigen eine gutartige Prostatavergrößerung2. Diese ist häufig mit folgenden Symptomen verbunden:
- Häufigem Harndrang, auch nachts
- Problemen dabei, mit dem Wasserlassen zu beginnen
- Einem schwachen Harnstrahl und dem Gefühl, dass die Blase nie wirklich geleert ist
- Oder sogar ungewolltem Harnverlust
Die Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung hängt von den individuellen Beschwerden und der Größe der Prostata ab. Es können sowohl Medikamente zum Einsatz kommen als auch eine Prostataoperation in Erwägung gezogen werden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin berät Sie hierzu gerne.
Zu den Risikofaktoren für eine gutartige Prostataveränderung zählt die Einnahme von Hormonen, erbliche Faktoren, eine ungesunde Ernährungsweise, Rauchen und Alkoholkonsum.
Prostatakrebs betrifft besonders ältere Männer
Es gibt verschiedene Methoden für die Behandlung von Prostatakrebs. Eine davon ist das chirurgische Verfahren der radikalen Prostatektomie (Prostataentfernung). Diese Therapie bietet gute Heilungsaussichten, wenn der Krebs noch nicht gestreut hat. Deshalb ist sie für viele Patienten die beste Behandlungsmethode, auch wenn sie als Folge möglicherweise die Blasenfunktion beeinträchtigt und zu einer Harninkontinenz führen kann. Allerdings kommt es relativ selten und nur in schweren Fällen zu einer dauerhaften Inkontinenz.
Inkontinenz häufig nur vorübergehend
Neben Inkontinenz kann auch eine erektile Dysfunktion nach einer Operation an der Prostata auftreten. Wie bei der Inkontinenz bessern sich die Beschwerden aber bei vielen Männern nach einigen Monaten.
Hygienische Unterstützung für die Zeit nach der Prostata-OP
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Wie man(n) die Blasenkontrolle verbessern kann
Grundsätzlich können Sie sich den Beckenboden als Muskelplatte vorstellen, der die Organe im Bauchraum stützt und Öffnungen für die Harnröhre und den Darm aufweist. Je besser trainiert diese Muskelplatte ist, umso mehr Druck kann sie besonders bei Belastung von der Blase fernhalten.
Damit verbessert sich die Blasenkontrolle wieder. Beckenbodenübungen sind einfach zu erlernen und lassen sich auch gut in den Alltag integrieren. Erfolge stellen sich meist nach einigen Wochen ein, seien Sie also geduldig und bleiben Sie dran.
Zusätzlich kann das Beckenbodentraining durch weitere Maßnahmen unterstützt werden. Dafür kommen das moderne Biofeedback, die Elektrostimulation oder auch operative Methoden infrage.